Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht zur Hälfte an den britischen Mathematiker und Physiker Roger Penrose „für die Entdeckung, dass die Bildung Schwarzer Löcher der Albert Einsteins Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie“ folgt, und zur anderen Hälfte an den deutschen Astrophysiker Reinhard Genzel und die US-Astronomin Andrea Ghez für „die Entdeckung eines supermassiven kompakten Objekts (eines Schwarzen Lochs, Anm.) im Zentrum unserer Galaxie“. Das hat die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm bekannt gegeben.
Schwarze Löcher sind Orte der Extreme. Die Materie ist in ihnen so stark komprimiert, dass nichts ihrer enorm hohen Anziehungskraft entkommt - selbst Licht nicht, was ihnen ihren Namen gab. Obwohl sie unvorstellbar viel Masse besitzen, sind sie sehr klein. Ein Schwarzes Loch mit der Masse unserer Erde wäre beispielsweise nur so groß wie eine Kirsche.
Mit Ghez wird die erst vierte Frau mit dieser Auszeichnung gewürdigt. In einer ersten Reaktion zeigte sie sich „begeistert“. Dass sie diesem Preis erhalte, bringe für sie auch viel Verantwortung mit sich. Sie hoffe, „andere junge Frauen für das Feld begeistern zu können“. Es gebe auf dem Gebiet noch jede Menge zu tun, so die 55-jährige Forscherin. Immerhin wissen man noch keineswegs, was in Schwarzen Löchern passiert. Klar sei lediglich, dass in diesen wichtigen „Bausteinen des Universums“ die „Gesetze der Physik zusammenbrechen“.
Im Vorjahr ging die Auszeichnung zur Hälfte an den Kanadier James Peebles für Entdeckungen in der „physikalischen Kosmologie“ und zur anderen Hälfte an die zwei Schweizer Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung eines „Exoplaneten im Umlauf um einen sonnenähnlichen Stern“.
Preise für Chemie und Literatur folgen
Am Mittwoch erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger für Chemie. Nach den Wissenschaftspreisen wird am Donnerstag der Literatur-Nobelpreisträger bekannt gegeben, am Freitag folgt der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
Auszeichnung mit 950.000 Euro dotiert
Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Das Preisgeld wurde heuer erhöht: Pro Kategorie gibt es in diesem Jahr zehn Millionen schwedische Kronen (rund 950.000 Euro) und damit eine Million Kronen mehr als zuletzt.
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