Es soll das Ende von „Biertischen am Parkplatz“ und „torkelnden Fußgängern in Dorfzentrum“ werden: Ischgl plant ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen, die entsprechende Verordnung soll Ende des Monats im Gemeinderat behandelt werden, wie Bürgermeister Werner Kurz bestätigt. Man will damit natürlich in erster Linie die Ausbreitung des Coronavirus verhindern, aber auch das Image des bisherigen Party-Hotspots soll sich weiter wandeln.
Auf den Dorfstraßen und am Parkplatz der Silvretta-Bahn soll das Alkoholverbot künftig gelten. „Wir haben ja schon das Ausschank-Verbot ab 19 Uhr“, erklärt Bürgermeister Werner Kurz, „auch die Lautsprecher werden um diese Uhrzeit abgedreht. Eine Verordnung stellt aber sicher, dass das Verbot auch geahndet werden kann“, schildert der Bürgermeister der „Krone“ und bestätigt einen entsprechenden Bericht der „Tiroler Tageszeitung“. Künftig könnten in Ischgl also Polizei und Securitys kontrollieren, was am Skigebiets-Parkplatz und auf den Straßen konsumiert wird.
Das befürwortet auch Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Paznaun-Ischgl, denn es gebe schon „eine gewisse Eigendynamik bei Tagestouristen, die mit Bussen anreisen“, sagt Steibl auf „Krone“-Nachfrage. Im Gepäck würden die nämlich nicht nur ihre Skier haben, sondern auch reichlich Alkohol. „Manche Busse haben eine eigene Ausschank“, schildert Steibl, „mitunter werden sogar Biertische aufgestellt und es wird gegrillt.“
Wir wollen keine Partygäste, sondern Gäste, die unser hervorragendes Angebot in Anspruch nehmen.
Werner Kurz, Bürgermeister von Ischgl
Das sei natürlich kein schönes Erscheinungsbild - und davon wolle man weg. „Wir wollen keine Partygäste, sondern Gäste, die unser hervorragendes Angebot in Anspruch nehmen“, sagt der Bürgermeister: die Hotellerie, die Gastronomie, das Skigebiet.
Wir wollen ja nicht das Feiern unterbinden.
Andreas Steibl, Tourismusverband Ischgl
Aber geht Ischgl wirklich ohne Partys? „Wir wollen ja nicht das Feiern unterbinden“, sagt TVB-Chef Andreas Steibl dazu. Der Ort wolle nur nicht ausschließlich damit assoziiert werden. Auch Après-Ski werde es heuer geben, „aber eben nur unter strengen Auflagen und in geänderter Form“, wie Kurz betont.
„Es ist ein außergewöhnliches Jahr“, sagt Steibl. „Die Saison wird für alle eine Challenge, aber bei uns eben um noch eine Nuance mehr, weil die ganze Welt auf uns schauen wird, ob wir aus den Erfahrungen gelernt haben“, zeigt sich der TVB-Chef reflektiert. Deshalb, so betonen alle Beteiligten, habe man einen Maßnahmenkatalog erstellt, der weit über die behördlichen Auflagen hinausgeht, um Einheimische, Gäste und Mitarbeiter vor dem Coronavirus zu schützen.
Kronen Zeitung/krone.at
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