Die Minnesota Wild sind der künftige Club von Österreichs großem Eishockey-Talent Marco Rossi. Der Ex-Club von Thomas Vanek und Christoph Brandner wählte den 19-jährigen Vorarlberger beim Draft der National Hockey League (NHL) in der Nacht auf Mittwoch an Nummer neun.
18 Jahre nach Brandner, der für die Wild 35 Spiele in der stärksten Eishockey-Liga der Welt absolviert hat, entschied sich die Mannschaft aus St. Paul wieder für einen Österreicher. Auch Vanek spielte zwei Saisonen (2014 - 2016) für die Wild, die seit 20 Jahren in der NHL spielen.
„Ich war sehr froh“
„Der Traum von Tag eins war, gedraftet zu werden und in der NHL zu spielen. Das ist ein Schritt näher zu NHL“, sagte Rossi im ORF-Interview. „Ich war sehr froh, als sie mich aufgerufen haben und dass ich dort bin, sie haben Center gesucht“, erklärte er. Der Feldkircher ist der erste Österreicher seit Michael Grabner und Andreas Nödl 2006, der von einem NHL-Club gedraftet wurde. Höher als der Center ist nur Vanek (2003 von den Buffalo Sabres an Nummer fünf) gewählt worden.
Minnesota ist ein guter Platz für seinen Schützling, ist auch Rossis Manager Patrick Pilloni überzeugt. „Wir sind superhappy. Minnesota war einer unserer Top-Picks, sie haben mit (Bill) Guerin einen Top-Manager, das ist ein Top-Markt. Ich sehe, dass es Marco in Minnesota sehr bald schaffen wird, in der NHL zu spielen. Sie suchen so einen Spielertypen wie Marco“, erklärte Pilloni in ORF.
Gespräche mit dem Wild-Management werden noch am Mittwoch stattfinden. Geklärt wird dann auch, ob Rossi bis zum Start des Vorbereitungscamps auf die nächste Saison, die am 1. Jänner beginnen soll, in Europa beim ZSC Lions Zürich Spielpraxis sammeln kann.
In den vergangenen zwei Saisonen spielte Rossi in der kanadischen Juniorenliga OHL. Im abgelaufenen Spieljahr war er mit 120 Punkten (39 Tore, 81 Assists) in 56 Spielen für die Ottawa 67s Topscorer und wurde auch zum herausragenden Spieler der Liga gewählt.
Umbruch
Das hat die im Umbruch befindlichen Wild und deren General Manager Bill Guerin, der in den vergangenen Tagen mit Eric Staal und Ryan Donato zwei Mittelstürmer abgegeben hat, überzeugt. Minnesota hat den verkürzten Grunddurchgang der vergangenen Saison auf Platz zehn beendet und ist im Play-off in der ersten Runde an Colorado Avalanche gescheitert. Stars der Mannschaft von Cheftrainer Dean Evason sind Verteidiger Ryan Suter und Zach Parise, die im Sommer 2012 jeweils einen 13-Jahres-Vertrag über 98 Mio. Dollar (83,09 Mio. Euro) unterschrieben haben.
Wie erwartet hatten sich beim diesmal virtuellen Draft die New York Rangers an Nummer eins für Alexis Lafreniere entschieden. Anschließend sicherten sich die Los Angeles Kings Quinton Byfield und die Ottawa Senators den Deutschen Tim Stützle.
Beim jährlichen Draft sichern sich die 31 NHL-Klubs die Rechte an 217 weltweiten Talenten im Alter von 18 und 19 Jahren. Am Dienstag (Ortszeit) ging Runde eins über die Bühne, in den Runden zwei bis sieben am Mittwoch (17.30 Uhr MESZ) dürfen auch Thimo Nickl, Senna Peeters und Benjamin Baumgartner hoffen.
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