Hotspot im Weißen Haus
Nächster Trump-Berater mit Coronavirus infiziert
Ein weiterer Vertrauter des US-Präsidenten Donald Trump ist positiv auf das Coronavirus getestet worden: So hat sich Präsidenten-Berater Stephen Miller mit dem Virus infiziert. „Es ist offensichtlich, dass es einen Ausbruch im Weißen Haus gab“, räumte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany mittlerweile ein.
Millers Infektion könnte auch Fragen zur anstehenden TV-Debatte des Vize-Präsidenten Mike Pence mit Gegenkandidatin Kamala Harris aufwerfen. Seine Ehefrau Katie Miller ist Pences Sprecherin und flog mit dem Vizepräsidenten nach Salt Lake City, wo die Debatte am Mittwochabend Ortszeit stattfinden soll. Laut US-Medienberichten war ihr Test am Dienstag negativ, sie habe Salt Lake City aber trotzdem verlassen. Katie Miller war bereits im Mai positiv getestet worden.
„Superspreader-Event“ im Weißen Haus?
Der Leibarzt von Pence betonte unterdessen am Dienstag, dass die Coronavirus-Tests des Vizepräsidenten nach wie vor negativ ausfielen und er keine Quarantäne benötige. Neben Miller sind auch die enge Trump-Beraterin Hope Hicks, die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, Trumps Kampagnenmanager Bill Stepien und die republikanischen Senatoren Mike Lee, Thom Tillis und Ron Johnson infiziert. Ein Fest im Weißen Haus könnte zum Corona-Hotspot geworden sein.
Biden überlegt Absage von TV-Debatte
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden erwägt indes, die zweite Fernsehdebatte mit US-Präsident Donald Trump kommende Woche auszusetzen, falls Trump zu diesem Zeitpunkt noch positiv auf das Coronavirus getestet ist. „Wenn er noch Covid hat, sollten wir keine Debatte führen“, sagte Biden am Mittwoch mitreisenden Reportern auf seiner Wahlkampftour.
Man werde auf jeden Fall „sehr strikten Richtlinien“ folgen müssen, betonte Biden in Hagerstown im Bundesstaat Maryland. „Zu viele Leute wurden infiziert.“ Man müsse darauf hören, was Ärzte sagen. Er stelle sich weiterhin auf eine Debatte ein, „aber ich hoffe einfach, dass alle Vorschriften eingehalten werden“.
Trump hält ungeachtet seiner Infektion an dem Duell fest. „Ich freue mich auf die Debatte am Donnerstagabend, dem 15. Oktober, in Miami“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. „Es wird großartig!“
Trump verweigert Angaben zu letztem negativen Covid-Test
Trump hatte am vergangenen Freitag seine Covid-19-Diagnose bekannt gegeben. Er und Biden hatten zuvor am Dienstag auf einer Bühne gestanden bei der ersten von drei geplanten TV-Debatten. Es ist unklar, ob Trump zu diesem Zeitpunkt bereits ansteckend gewesen sein könnte: Das Weiße Haus und sein Leibarzt Sean Conley verweigern seit Tagen Angaben dazu, wann der Präsident zuletzt einen negativen Coronavirus-Test hatte.
Mehrere Top-Militärs in Quarantäne
Mittlerweile haben sich auch mehrere hochrangige Generäle, darunter Generalstabschef Mark Milley, wegen eines Corona-Kontakts vorsorglich in Quarantäne begeben. Die Top-Militärs arbeiteten bis auf Weiteres von zu Hause, berichteten am Dienstag unter anderem der Sender CNN sowie die Zeitungen „New York Times“ und „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Kreise im Verteidigungsministerium.
Die Generäle hatten den Berichten zufolge vergangene Woche im Pentagon an Besprechungen teilgenommen, bei denen auch der Vizechef der Küstenwache, Admiral Charles Ray, zugegen war. Bei Ray war ein Test auf das Coronavirus nach Angaben der Küstenwache am Montag positiv ausgefallen. Er hatte sich testen lassen, nachdem er am Wochenende leichte Krankheitssymptome gehabt habe, hieß es.
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