Verschwörungstheorien

Facebook löscht alle QAnon-Gruppen und -Seiten

Web
07.10.2020 09:55

Facebook verschärft sein Vorgehen gegen die Verschwörungstheoretiker der QAnon-Bewegung. Künftig sollen alle Facebook-Seiten und -Gruppen sowie alle Instagram-Accounts gelöscht werden, die QAnon vertreten, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte. Mitte August hatte Facebook zunächst nur angekündigt, gegen QAnon-Anhänger vorzugehen, wenn sie Gewalt androhen oder sich darüber unterhalten.

Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Außerdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden.

QAnon gewann in den vergangenen Monaten weiter an Bekanntheit in den USA. Bei den Parlamentswahlen, die zusammen mit der Präsidentenwahl am 3. November anstehen, sind auf Seiten der Republikaner mehrere Kandidaten im Rennen, die Sympathien für QAnon-Ideen gezeigt haben.

Aber es ist kein US-Phänomen. 64.000 Tweets im Zusammenhang mit QAnon zwischen November 2019 und Juni 2020 kamen aus Deutschland. Die Facebook-Gruppe von QAnon Austria hat knapp 6000 Mitglieder. Der österreichische Verfassungsschutz hat die Bewegung auf dem Radar.

(Bild: Krone KREATIV, AFP, AP, Institute for Strategic Dialogue)

Rechte Mobilisierung im Schatten von Corona
Wie die Querdenker behauptet auch QAnon, friedlich zu sein. Die Realität? Der Attentäter von Hanau, der zehn Menschen erschoss, berief sich auf QAnon. Q-Anhänger stürmten den Deutschen Reichstag. Rechtsextreme Schläger sind das Stammpublikum bei Querdenker-Demos.

Diese oftmals als „Aluhut-Träger“ verharmlosten Verschwörungstheoretiker sind eine Gefahr für die nationale Sicherheit, sagen Experten. Das FBI stufte sie 2019 als mögliche terroristische Bedrohung ein. Ihre Lügen zersetzen die Demokratie.

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