Der Nobelpreis für Chemie 2020 geht an die französische Mikrobiologin, Genetikerin und Biochemikerin Emmanuelle Charpentier und an ihre US-Kollegin, die Biochemikerin und Molekularbiologin Jennifer A. Doudna. Die Frauen erhalten die Auszeichnung „für die Entwicklung einer Methode zur Genom-Editierung“ - konkret die Genschere CRIPR/Cas9.
„In diesem genetischen Werkzeug steckt eine enorme Kraft, die uns alle betrifft. Es hat nicht nur die Grundlagenwissenschaft revolutioniert, sondern hat auch zu innovativen Nutzpflanzen geführt und wird zu bahnbrechenden neuen medizinischen Behandlungen führen“, erklärte Claes Gustafsson, der Vorsitzende des Nobelkomitees für Chemie nach Mitteilung der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften am Mittwoch.
Als „Werkzeug, um den Code des Lebens neu zu schreiben“ beschrieb das Nobelkomitee die von Charpentier und Doudna entwickelte Genschere CRISPR/Cas9. Mit ihr könnten Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen mit höchster Präzision verändern. „Diese Technologie hat einen revolutionären Einfluss auf die Biowissenschaften gehabt, sie trägt zu neuen Krebstherapien bei und könnte den Traum von der Heilung von Erbkrankheiten wahr werden lassen.“
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den US-Wissenschaftler John Goodenough, den Briten Stanley Whittingham und den Japaner Akira Yoshino für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien.
Literatur- und Friedensnobelpreis folgen
Nach den Wissenschaftspreisen wird am Donnerstag der Literatur-Nobelpreisträger bekannt gegeben, am Freitag folgt der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
Auszeichnung mit 950.000 Euro dotiert
Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Das Preisgeld wurde heuer erhöht: Pro Kategorie gibt es in diesem Jahr zehn Millionen schwedische Kronen (rund 950.000 Euro) und damit eine Million Kronen mehr als zuletzt.
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