„Gesetzesverstöße“
Fahndung nach Tichanowskaja nun auch in Russland
Einen Tag nach ihrem Treffen mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja nun auch in Russland zur Fahndung ausgeschrieben worden. Als Fahndungsgrund findet sich der Eintrag „Verstöße gegen das Strafgesetzbuch“ in einer entsprechenden Datenbank des russischen Innenministeriums.
Die Nachrichtenagentur TASS schreibt unter Berufung auf russische Sicherheitskreise, dass Tichanowskaja auch in Weißrussland zur Fahndung ausgeschrieben sei. Da beide Länder einen Unionsstaat bilden, werde das Gesuch auch in Russland umgesetzt. Auf internationaler Ebene gelte die Ausschreibung aber nicht.
Die 38-jährige Tichanowskaja gilt für die Opposition in Weißrussland als wahre Siegerin der Präsidentenwahl Anfang August. Präsident Alexander Lukaschenko hatte sich aber nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Seither gibt es Proteste im Land. Tichanowskaja floh kurz nach der Wahl in das EU-Land Litauen. Von dort steuert sie weiterhin die Proteste gegen den Langzeit-Machthaber. Gleichzeitig ist sie auch auf der Suche nach ausländischen Verbündeten. Am Dienstag traf die Weißrussin Kanzlerin Merkel in Berlin.
Forderung an Putin: „Mischen Sie sich nicht ein!“
Von Deutschland aus richtete Tichanowskaja dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus, sich aus dem Machtkampf im Nachbarland herauszuhalten. „Mischen Sie sich nicht ein! Wir möchten selbst unsere Zukunft bestimmen“, forderte die Bürgerrechtlerin in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.
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