Eine hohe Aufklärungsquote bei Corona-Clustern sei wichtig für die Kontrolle der Pandemie, betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im Hinblick auf die jüngste Zahl der Neuinfektionen in Österreich. Die AGES sei deshalb nun beauftragt worden, ein Team aufzubauen, das die Bundesländer unterstützt. „Ich freue mich, dass die Stadt Wien die Unterstützung der Contact-Tracing-Taskforce der AGES angefordert hat“, so Anschober.
„Die AGES unterstützt im Auftrag des Gesundheitsministeriums voraussichtlich ab dem Wochenende die Wiener Gesundheitsbehörden bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen von Covid-19-Fällen“, hieß es seitens des Gesundheitsministers am Donnerstagnachmittag. „Die Gesundheitsbehörden aller Bundesländer können bei Bedarf zusätzlich die Unterstützung von AGES-Mitarbeitern anfordern. Bei einem erhöhten Aufkommen von notwendigen Nachverfolgungen können somit schnellstmöglich Kontakte erfasst und isoliert werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden.“
„Haben eigenes Contact-Tracing-Team aufgestellt“
„Gerade angesichts steigender Zahlen ist ein sehr schnelles Kontaktpersonenmanagement mit schnellen Testungen und einer schnellen Suche der Kontaktpersonen zur Eingrenzung der Ausbreitung dringend erforderlich“, betonte der Gesundheitsminister. Um dies weiter zu beschleunigen, „haben wir nun ein eigenes Contact-Tracing-Team aufgestellt, das schrittweise ausgebaut wird und bei Bedarf einzelne Bundesländer unterstützen kann“. Wien macht dabei den Anfang, wie es am Donnerstagnachmittag hieß: „Ich freue mich, dass die Stadt Wien die Unterstützung der Contact-Tracing-Taskforce der AGES angefordert hat“, erklärte Anschober.
60 Mitarbeiter in erstem Schritt geschult
In einem ersten Schritt wurden 60 AGES-Mitarbeiter bereits für ihre Tätigkeit in der Contact-Tracing-Taskforce speziell geschult. Bei der Auswahl wurde auf Mehrsprachigkeit Wert gelegt, um etwaige sprachliche Barrieren beim Kontaktpersonenmanagement zu minimieren. Das Contact Tracing durch die AGES erfolgt telefonisch, Arbeitsplatz der Mitarbeiter ist in Wien, hieß es.
Zuvor war am Donnerstagvormittag ein Polit-Streit zwischen ÖVP und SPÖ völlig eskaliert. So schoss Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) scharf gegen die Stadt Wien und bezeichnete die dortigen Verantwortlichen für das Corona-Krisenmanagement als „wenig kooperationsbereit“. Kritik hagelte es auch für das Fehlen bei der Sitzung des staatlichen Krisenstabes Donnerstagfrüh. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bezeichnet das Innenministerium gar als „Propagandaministerium“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.