Stress für Retter

Kletterer lösen am Sonntag mehrere Heli-Einsätze aus

Tirol
11.10.2010 12:14
Kletterer am Wilden Kaiser und in Leutasch haben am Sonntag drei spektakuläre Rettungseinsätze ausgelöst. Auf dem Wilden Kaiser gerieten gleich sechs Bergsteiger in Not und in Leutasch ein deutsches Pärchen. Bei beiden Einsätzen mussten Hubschrauber in Dunkelheit zu den Verunglückten.

Zwei Österreicher und vier Deutsche wollten das Schönwetter am Sonntag nutzen und auf die Vordere Karlspitze am Wilden Kaiser hinaufklettern. Doch schon während des Aufstiegs passierte das erste Unglück: Die erste der drei Zweierseilschaften löste einen Stein aus der Wand, der den Mann einer darunter kletternden Seilschaft am Kopf traf.

Trotz Helm musste der 32-Jährige verletzt mit dem Heli aus der Wand geborgen und ins Krankenhaus geflogen werden.

Doch damit nicht genug: Die Alpinisten setzten ihre Tour weiter fort und erreichten auch ihr Ziel. Allerdings erst bei Einbruch der Dunkelheit, weswegen sie kurz nach 7 Uhr abends einen Notruf absetzten und erst wieder von einem Hubschrauber gerettet werden mussten.

Stundenlanger Einsatz in Leutasch
In Leutasch geriet ein deutsches Bergsteiger Pärchen (34, 25) in Not. Am Schüsselkar im Wettersteingebirge wollten die Kletterer die Route "Jörg-Simon" hochgehen, erreichten das Ende aber erst gegen 17.30 Uhr. Um nicht über den normalen Weg absteigen zu müssen, beschlossen die beiden, sich an einer daneben verlaufenden Route abzuseilen.

Nach den ersten Seillängen, passierte jedoch ein Unglück: Das Seil reichte nicht mehr bis zum nächsten Standplatz. Der 34-Jährige bemerkte dies aber erst, als er in einem Überhang acht Meter von der Felswand entfernt hing. Er war zu erschöpft um am Seil wieder hochzuklettern und war daher "gefangen".

Die Kletterer verständigten Freunde, die wiederum Tiroler Einsatzkräfte alarmierten. 13 Mann stiegen mit Rettungsmaterialien und Lichtaggregaten zu dem Pärchen hoch. Sie fanden die beiden unterkühlt und schwer erschöpft vor. Die Retter riefen Verstärkung aus der Luft und leuchteten mit den Lichtaggregaten die ganze Wand aus. Die Deutschen wurden schließlich bei Nacht mittels Tau und Helikopter aus ihrer Notlage befreit.

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