Wie lief das Plebiszit 1920 ab? Wer stimmte wofür? Und wäre es nicht sinnvoll, sich auf das mehrsprachige Miteinander zu konzentrieren, statt auf die Unterschiede zwischen den Gruppen? Diese Fragen beschäftigen gerade mehrere Wissenschafter und Künstler.
Noch bis Mitte 2021 erarbeiten Künstler und Forscher der Alpen-Adria-Uni im Rahmen der Projektreihe „Performing Reality Kärnten/Koroška“ die Kärntner Volksabstimmung - und zwar mit wissenschaftlichen Publikationen, Ausstellungen, künstlerischen Theaterproduktionen und Büchern.
Volksabstimmung am 10. Oktober 1920
Dabei wurden gänzlich neue Forschungserkenntnisse gemacht: „Nicht wie bisher angenommen 10.000 Kärntner Slowenen haben 1920 für den Verbleib bei Österreich gestimmt, sondern 13.000, also 51 Prozent. Gleichzeitig hat ein Viertel der deutschsprachigen Kärntner für den SHS-Staat gestimmt“, hat Guido Thiemann von der Uni Wahlkreisdaten analysiert.
„Spaziergang durch Celovec“
Zwei Bücher sind im Rahmen der Projektreihe „Performing Reality Kärnten/Koroška“ erschienen: In „Das andere Land“ finden sich Texte zum Stück von Regisseurin Ute Liepold. Mit der Frage, welche historischen Ereignisse bzw. Personen in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden, beschäftigt sich das Buch „Sprehod po Klagenfurtu 1920/2020 Spaziergang durch Celovec“. Wegen der Corona-Krise erst kommendes Jahr aufgeführt werden soll die mehrsprachige Theatercollage „Fluid Identities“ mit Texten von jungen Kärntnerinnen und Kärntnern - sie geht der Frage nach, wie sich Sprachen in Kärnten bewegen.
Umfrage zur Volksabstimmung
Aktuell sind mehrere Projekte in der Landeshauptstadt zu besichtigen: Im Stadttheater wird noch bis November das Stück „Servus Srečno Kärntenpark“ von Bernd Liepold-Mosser aufgeführt, in der Stadtgalerie zeigt die Ausstellung „Kärnten/Koroška A-Ž“ den „Mythos Kärnten“. Für die Landesausstellung (derzeit am Neuen Platz) wurde eine eigene Umfrage entworfen - mitmachen können Interessierte auch hier.
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