Im Krisenstab der Regierung rauchen die Köpfe. Am Donnerstag gab es äußerst heftige Diskussionen darüber, ob die Corona-Ampel erstmals rot leuchten sollte - die Entscheidung fiel schließlich dagegen aus. Aber nicht nur um die Farbe wird gerungen, sondern auch um die weiteren Maßnahmen. So gibt es Überlegungen, den Unterricht in den Schulen vorübergehend wieder zu stoppen. Das Bildungsministerium spricht sich aber klar dagegen aus.
In der vergangenen Woche sind insgesamt 430 Corona-Cluster entstanden, 14 davon im Bildungsbereich. Ein Notbetrieb zur Betreuung der Kinder soll auf jeden Fall aufrechtbleiben. Es könnte, meinen Insider, auch längere Herbstferien geben. Von 24. Oktober bis 2. November ist ohnehin frei, dann dürfte zumindest noch eine Woche drangehängt werden.
Verlängerte Ferien wären kontraproduktiv, Cluster bilden sich eher in den Familien.
Aus dem Bildungsministerium
Unterrichtsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat allerdings stets betont, dass er die Schulen so lange wie möglich geöffnet halten will. Dementsprechend wenig hält er von dem noch geheimen Schließungs-Kalkül. „Was soll das an der Gesamtsituation ändern?“, wird im Bildungsressort hinter vorgehaltener Hand gemurrt. Eine Verlängerung der Ferien sei für den Minister „kein Thema“ und sogar „kontraproduktiv“, heißt es auch in einem Statement gegenüber krone.at Freitagfrüh. Die Clusterbildung sei eher in Familien ein Problem, verweist man auf entsprechende Erhebungen der AGES.
Masken in Klasse und viele Kilos
Ein Blick auf die Corona-Situation in anderen Ländern zeigt unterdessen, was noch alles auf uns zukommen könnte. In Tschechien wurden 2,9 Millionen Atemschutzmasken verteilt, weiterführende Schulen sind wieder geschlossen. In einigen deutschen Bundesländern herrscht Maskenpflicht im Unterricht.
Spanien, wo die Corona-Zahlen ebenfalls dramatisch steigen, kämpft mit einem anderen Problem: Während des Lockdowns im Frühjahr haben viele Kinder - aufgrund kalorienreicher Ernährung und mangelnder Bewegung - stark zugenommen. Madrids Regionalregierung hatte Fast-Food-Ketten den Zuschlag für die Erstellung von Gratis-Menüs für sozial benachteiligte Kinder gegeben. Das Ergebnis: bis zu sechs Kilogramm mehr.
Kronen Zeitung/krone.at
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