Sorgen werden größer

Gesundheitssysteme in Europa geraten unter Druck

Ausland
09.10.2020 15:32

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in ganz Europa wieder deutlich an. Vielerorts sind die Intensivstationen von Krankenhäusern bereits am Limit. Regierungen verhängen strengere Maßnahmen, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Ein Überblick über die Entwicklung in der vergangenen Woche in wichtigen Ländern:

Spanien ist mit 850.000 Infektionen besonders schlimm betroffen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tages-Inzidenz) lag zuletzt bei 115. In einer Woche starben 1330 Menschen. Der Anteil der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern steigt.

(Bild: AP)
In Madrid stellen sich zahlreiche Menschen vor Essensausgabestationen an. Die Corona-Krise hat Spanien auch wirtschaftlich schwer getroffen. (Bild: AP)
In Madrid stellen sich zahlreiche Menschen vor Essensausgabestationen an. Die Corona-Krise hat Spanien auch wirtschaftlich schwer getroffen.

Mehr Intensivpatienten in Frankreich
In Frankreich hat die Regierung bereits in mehreren Großstädten die höchste Corona-Warnstufe verhängt - darunter Paris, Lyon und Marseille. Gesundheitsminister Olivier Veran warnt, dass es noch schlimmer wird. Sorge herrscht über die Lage in den Pariser Krankenhäusern. Dort nimmt der Anteil der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen zu. Als Reaktion darauf schlossen in einigen Regionen die Bars, generelle Ausgangsbeschränkungen sollen vermieden werden.

Ein Café in der französischen Stadt Lyon, die von der Corona-Krise ebenfalls schwer getroffen worden ist (Bild: AFP)
Ein Café in der französischen Stadt Lyon, die von der Corona-Krise ebenfalls schwer getroffen worden ist

Tschechien als europäisches Sorgenkind
Unser nördlicher Nachbar Tschechien hatte die Corona-Situation lange Zeit über gut im Griff - nun ist man jedoch trauriger EU-Spitzenreiter bei den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Am Donnerstag wurden in dem Land mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern 5394 neue Fälle verzeichnet, der dritte Tagesrekord in Folge. Die Regierung verbot Kultur- und Sportveranstaltungen und warnte bereits vor einem möglichen Engpass im Gesundheitssystem.

„Gefährliche Lage“ in Großbritannien
Großbritannien leidet an einem Mangel an Tests, uneinheitlichen Corona-Maßnahmen, maroden Kliniken und Zehntausenden Todesfällen. Der im Frühjahr selbst erkrankte Premier Boris Johnson steht zunehmend in der Kritik, ein schlechter Krisenmanager zu sein. Seine Regierung spricht von einer „gefährlichen“ Lage. Besonders stark betroffen sind der Norden Englands, Schottland, Nordirland und Teile von Wales.

In Italien ist man wegen eines steilen Anstiegs der Infektionskurve in dieser Woche mit zuletzt 4500 Neuinfektionen besorgt. Die Niederlande meldeten zuletzt sogar 5831 Neuinfektionen und damit noch einmal um 800 mehr als am Vortag. Die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen steigt schnell.

Auch Belgien meldete diese Woche besorgniserregende Zahlen und schloss Bars und Cafés vorsorglich für einen Monat. 

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