Die Corona-Kommission hat ihre Indikatoren zur Risikoeinstufung für die derzeit geltende Ampel-Schaltung veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass in der Kalenderwoche 40 (28. September bis 4. Oktober) österreichweit bei 35 Prozent der SARS-CoV-2-Fälle die Infektionsquelle unbekannt war. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen aus der neuen Clusteranalyse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), auf die sich die Corona-Kommission stützt, zeigen zudem, dass - mit fast 60 Prozent der Fällen - weiterhin die Haushalte Ansteckungsherd Nummer eins sind.
„Die Schule als Ansteckungsort stimmt nicht“, sagte der Vorsitzende der Corona-Kommission, Ulrich Herzog. Bildungscluster würden zwar zunehmen, doch seien es Lehrer, Pädagogen oder Betreuer, die den Covid-19-Erreger in die Schulen mitbringen. Die Zahlen der AGES zeigen für die Kalenderwoche 40 insgesamt 430 Cluster mit 1573 identifizierten Fällen, im Bereich Bildung finden sich jedoch nur 14 Cluster mit 71 Fällen (4,5 Prozent).
Fast 60 Prozent der Cluster sind Haushalten zugeordnet
Mit 252 Clustern sind hingegen fast 60 Prozent aller Fälle in Österreich dem Haushalt zugeordnet, mit 709 liegt der Anteil der Fälle bei rund 45 Prozent. In den Bereich Freizeit fielen 87 Cluster, sie machten mit insgesamt 374 Fälle 20,2 Prozent der Cluster aus. Auf dem dritten Platz landete in der aktuellen Analyse der Bereich Arbeit. 29 Cluster wurden hier identifiziert (6,7 Prozent aller Cluster), insgesamt gab es 155 SARS-CoV-2-Fälle mit Bezug zur Arbeit.
Die Clusteranalyse ist ein maßgebliches Tool für die Corona-Kommission. Definiert ist ein Cluster laut Weltgesundheitsorganisation WHO durch eine Häufung an Fällen nach Zeit oder Ort bzw. eine Häufung von Fällen, die sich durch eine gemeinsame Exposition auszeichnen - etwa durch eine gemeinsame Reise oder den Besuch einer Freizeitveranstaltung. Das Auffinden solcher Cluster erleichtert die Eindämmung der Virusausbreitung und verbessert die Einschätzung der epidemiologischen Entwicklung von Covid-19.
Kaum Infektionen bei großen Veranstaltungen
„Bei großen, organisierten Veranstaltungen kommt es kaum zu Infektionen, da hier klare Sicherheitskonzepte vorliegen“, erläuterte Herzog. Aus der Analyse der Corona-Kommission geht auch hervor, dass nunmehr lediglich fünf Prozent der positiven Fälle mit Reisen in Zusammenhang zu bringen sind.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Schnitt des gesamten Landes nach jüngsten Zahlen bei 71,3. Das bedeutet, dass zwischen 1. und 7. Oktober österreichweit 71,3 Personen pro 100.000 Einwohner positiv getestet wurden. Asymptomatische Fälle gab es in der Kalenderwoche 40 mit einem Anteil von 26 Prozent in Österreich - in den einzelnen Bundesländern reichen die Werte von zwölf in Vorarlberg bis 44 im Burgenland.
Wien bei Sieben-Tage-Inzidenz Spitzenreiter
Den mit Abstand höchsten Wert verzeichnete die Bundeshauptstadt. In Wien gab es 143,4 positiv getestete Menschen pro 100.000 Einwohner. An die zweite Stelle reihte sich Vorarlberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 73,5, gefolgt von Tirol mit 71,7. Deutlich über dem kritischen Wert von 50 landete auch Niederösterreich mit 61,9. In Oberösterreich gab es 54,5 positiv getestete Einwohner pro 100.000, im Burgenland 52,3 und in Salzburg 51,9. Die geringsten Werte verzeichneten die Steiermark mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 26,4 und Kärnten mit 25,3.
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