Vor 4 Jahren entführt

Schweizer Missionarin von Dschihadisten getötet

Ausland
09.10.2020 22:55

Eine in Mali vor vier Jahren entführte Schweizerin ist von ihren Entführern umgebracht worden. Die französischen Behörden hätten am Freitagnachmittag die Schweizer Behörden darüber informiert, dass die Geisel tot sei, teilte das Außenministerium in Bern mit. Verantwortlich für die Tat sind offenbar Mitglieder eines Al-Kaida-Ablegers.

Die französischen Behörden hätten die Schweizer Behörden am Freitagnachmittag informiert, dass die Schweizer Geisel in Mali tot sei, heißt es in der Mitteilung. Sie sei offenbar schon vor einem Monat von den Entführern der islamistischen Terrororganisation Jama‘at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) getötet worden.

Beim Opfer handelt es sich um eine Missionarin aus Basel, die vor vier Jahren entführt wurde. Dies bestätigte EDA-Sprecher Valentin Clivaz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die genauen Umstände der Tötung der Schweizer Geisel sind laut EDA noch unklar.

Die Frau, die seit Jahren in Timbuktu als Missionarin tätig war, war Anfang 2016 bereits zum zweiten Mal entführt worden. Die Baslerin war bereits im April 2012 ein erstes Mal von Islamisten verschleppt worden.

Am 2. Juli 2017 tauchte ein Video der entführten Schweizer Missionarin Beatrice Stockly auf (Bild: AFP)
Am 2. Juli 2017 tauchte ein Video der entführten Schweizer Missionarin Beatrice Stockly auf

„Große Betroffenheit“
Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis reagierte „mit großer Betroffenheit“ auf die Nachricht. „Ich verurteile diese grausame Tat und spreche den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus.“ Die Schweiz setze alles daran, mehr über die Umstände der Tötung und über den Verbleib der sterblichen Überreste zu erfahren. Dafür werde das EDA auch an die Übergangsregierung in Mali gelangen.

Das EDA verweist in seiner Mitteilung weiter darauf, dass sich Regierungsmitglieder (Bundesrat) persönlich und wiederholt bei den zuständigen Behörden für die Freilassung der Frau eingesetzt hätten. Die Schweizer Behörden seien in den vergangenen vier Jahren zudem ständig im Kontakt mit der Familie des Opfers gewesen.

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