Spektakulärer Zwischenfall in Graz-Karlau: Gleich drei Häftlingen - zwei Tschetschenen (21 und 26 Jahre) und ein 19-jähriger Rumäne - ist es in der Nacht auf Samstag gelungen, aus dem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen! Ihre Flucht dauerte jedoch nicht lange ...
Wie die „Krone“ erfuhr, stemmten die Häftlinge direkt aus ihrer Zelle ein 30 mal 30 Zentimeter großes Loch in die Mauer. Durch dieses Loch kletterten sie dann und seilten sich mittels Leintüchern von dem Gebäude ab. „Sie haben sich zwölf Meter in den gesicherten Hof abseilt. Als sie den Vorfeldzaun überkletterten, wurde der Alarm ausgelöst“, wie Anstaltsleiter Gerhard Derler den bisherigen Ermittlungsstand zusammenfasste. Dennoch konnten die drei Männer auch noch die Außenmauer überwinden.
Nach Auskunft der Polizei handelte es sich um zwei Tschetschenen (21 und 26 Jahre) sowie einen 19-jährigen Rumänen. Den Duft der Freiheit schnupperten die Ausbrecher allerdings nicht lange: Wenig später konnten alle drei Flüchtigen wieder gefasst werden.
Spürhund entdeckte Flüchtigen
So konnten zwei der Häftlinge von einer Polizeistreife gleich neben der Karlau geschnappt werden - sie versuchten, wegzulaufen, wurden allerdings schnell gefasst. Der dritte Ausbrecher war kurz flüchtig. Er versuchte sich auf einem großen Parkplatz unter einem Auto zu verstecken - ein Spürhund verriet jedoch sein Versteck. Der Mann wurde festgenommen. Alle Häftlinge verletzten sich beim Ausbruch leicht.
Jetzt wird geprüft, ob es sich hier um technisches, menschliches oder bauliches Versagen gehandelt hat.
Gerhard Derler, Justizanstalt Karlau
Wie es den Männern gelang, trotz massiver Nachrüstungen im Sicherheitsbereich das gesamte System auszutricksen, wird jetzt ermittelt. Einen Ausbruch hat es laut Derler seit Anfang der 90er-Jahre nicht mehr gegeben. Die drei Häftlinge sitzen laut Derler wegen Eigentumsdelikten in der Justizanstalt Graz-Karlau ein und hatten zuletzt noch ein bis drei Jahre abzusitzen.
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