Alles wird versteigert

Wo Beckham schlief: Grazer Hotel unter dem Hammer

12.10.2020 08:15

Da wird Fußball-Nostalgikern warm ums Herz: Als Sturm Graz um die Jahrtausendwende die Champions League aufmischte, logierten Star-Klubs wie Manchester United (mit Superstar David Beckham), Olympique Marseille und Galatasaray Istanbul im Hotel Paradies. Nun wird es abgerissen, das Inventar kommt unter dem Hammer. Und die Erinnerung an einst wird wieder wach.

Nach 35 Jahren hat der letzte Gast das Hotel Paradies in Graz-Straßgang verlassen. Noch im Winter soll es Platz machen für ein großes Wohnbauprojekt. Das Motto lautet daher: Alles muss raus! Eigentümer Franz Jauk hat die obersteirische Online-Auktionsplattform Aurena mit einer Versteigerung beauftragt.

(Bild: Lex Karelly)

3300 Artikel kommen bald in die Auktion
Mehr als 3300 Positionen kommen ab dem 21. Oktober unter den Hammer. Dazu zählen Rezeption, Sauna und Bartheke genauso wie die gesamte Einrichtung der 70 Zimmer und die Gastro-Ausstattung - sowie viele Schmankerl wie die Leuchtreklamen, 13 Säcke Tennissand und signierte Fußbälle und Mannschaftsfotos von internationalen Spitzenteams, die im Hotel genächtigt haben.

(Bild: Lex Karelly)

Auch ein unterschriebenes Wandbild von Arnold Schwarzenegger sucht einen neuen Besitzer. Ausstattung und Fanartikel können am 20. Oktober von 13 bis 16 Uhr besichtigt werden, die Gebäudeausstattung folgt dann am 29. Oktober von 13 bis 15 Uhr.

Das Hotel Paradies in Graz-Straßgang sagt „Auf Wiedersehen“. Im Winter weicht die Herberge einem Wohnbauprojekt.

(Bild: Lex Karelly)

„In der Regel bekommen wir alles weg“
Aurena aus Niklasdorf ist auf die Abwicklung solcher Versteigerungen spezialisiert, gerade nachdem sich ein Betrieb aufgelöst hat. „In der Regel bekommen wir alles weg“, sagt Tech-Direktor Jürgen Blematl. Es gibt auch immer wieder Spezialaufträge, jüngst etwa die Verlassenschaft von Schauspielerin Elfriede Ott.

(Bild: Lex Karelly)

Das Team in der Steiermark umfasst 50 Personen, dazu kommt ein dreiköpfiges Büro in London. Nach dem Jahreswechsel könnte viel Arbeit auf Aurena zukommen - dann, wenn die befürchte Pleitewelle aufgrund von Corona anrollt. „Einige Masseverwalter haben schon bei uns angefragt“, sagt Blematl.