Der Wiener FPÖ-Klubchef Anton Mahdalik sieht den Grund für den laut Hochrechnungen massiven Absturz seiner Partei auf zehn Prozent vor allem beim früheren Parteichef Heinz-Christian Strache. „Da wurde viel Vertrauen verspielt“, verwies Mahdalik auf die Ibiza- und Spesenaffäre des Ex-Vizekanzlers. „Dafür kann die aktuelle Parteiführung gar nichts.“ Auch für FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp liegt die Ursache für den freiheitlichen Absturz auf Ibiza. Der Verlust sei „schmerzlich“.
Das Ergebnis habe laut Nepp in der Ibiza-Affäre seinen Ausgangspunkt. Jetzt gehe es darum, „mit harter konsequenter Arbeit“ das Vertrauen wieder zurückzugewinnen, meinte er im ORF. Gefragt danach, ob er an Rücktritt denke, meinte er, dass nun einmal das Ergebnis analysiert werden müsse. Zudem verwies er auf den Landesparteitag in den kommenden Monaten.
Versöhnung mit Strache? „Nur, wenn er Buße tut“
Nepp bedauerte, dass mit der dezimierten Mandatsstärke nicht mehr die gleiche Oppositionsarbeit ausgeübt werden könne: „Die Kontrollkraft wird darunter leiden.“ Eine Versöhnung mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, sollte dieser in den Landtag einziehen, könne es erst geben, wenn dieser „Buße“ tue.
„Nepp hat einen Wahlkampf aus einem Guss geführt“
Mahdalik erwartet sich keine Obmann-Debatte. „Dominik Nepp hat einen Wahlkampf aus einem Guss geführt.“ Es habe zuletzt „einen nicht viel schwereren Job“ gegeben, als nach den Skandalen Straches die FPÖ zu führen, sagte der Klubobmann.
„Corona spielt den Regierenden in die Hände“
Die Themenlage sei außerdem nicht gerade im Sinne der FPÖ gelegen. „Corona spielt den Regierenden in die Hände“, so Mahdaliks Analyse. Außerdem habe es 2015, als die FPÖ mehr als 30 Prozent hatte, die große Flüchtlingsbewegung gegeben.
„Größter Verlierer sind die Wienerinnen und Wiener“
Enttäuscht zeigte sich auch FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf. Größter Verlierer sei aber nicht die FPÖ, sondern die Wienerinnen und Wiener. Als Gründe für die Verluste machte Stumpf im ORF das Schüren von Angst durch die Bundesregierung im Zuge der Corona-Pandemie und das Antreten von Strache mit einer eigenen Liste aus. Auch für Stumpf war Nepp „der beste Spitzenkandidat“ und „der beste Mann zu richtigen Zeit am richtigen Ort“. Auch die Themen der FPÖ seien die richtigen gewesen.
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