Die FPÖ steht wieder einmal vor einem Neuanfang. Nach dem Wahldebakel in Wien muss sich die freiheitliche Fraktion nun neu ausrichten. Doch was sind die Hintergründe des katastrophalen Abschneidens bei der Wien-Wahl? Darüber sprechen Ursula Stenzel (FPÖ), der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker Ewald Stadler und Meinungsforscher Josef Kalina im #brennpunkt-Talk.
„Ich habe keine Träne vergossen, ich habe erwartet, dass es bitter wird!“, lautet die Kurzanalyse des Wahlergebnisses vonseiten der FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel. Trotz einer internen Parteikrise zeigt sie sich hoffnungsvoll: „Die Freiheitliche Partei hat sich über viele Jahrzehnte bewährt und bewährt sich nach wie vor in den Bundesländern.“
Stenzel: „FPÖ muss sich inhaltlich neu positionieren“
Das Ergebnis der FPÖ ist eklatant schlecht und der Absturz in Wien enorm. Innerhalb von fünf Jahren ist die Partei von Platz zwei auf fünf durchgereicht worden. Stenzel ist sich sicher: „Die Partei muss sich inhaltlich neu positionieren.“ Die Frage bleibt nur, wie die Marschroute aussieht. Strebt man den strammeren Rechtskurs von Herbert Kickl oder den moderaten Kurs unter Norbert Hofer an? Von einer Doppelspitze will Stenzel jedenfalls nichts hören.
Stadler: „Der freiheitliche Wähler ist kritisch“
Ex-FPÖ Politiker Ewald Stadler will die Freiheitliche Partei immer vor Heinz-Christian Strache gewarnt haben. „Jahrelang ist das System Strache hochgehalten worden. Spätestens seit Ibiza oder der Spesenkonto-Affäre hätte die Selbstreinigung durchgeführt werden müssen.“ Jetzt geht es vor allem darum, die Wähler, die man verloren hat oder verlieren könnte, an die Partei zu binden. Das wird allerdings alles andere als einfach. „Der freiheitliche Wähler ist ein sehr kritischer Wähler!“, ergänzt Stadler.
Kalina: „Jetzt gibt‘s ein Ringen“
Der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer und heutige Meinungsforscher Josef Kalina sieht ein Tauziehen an der Parteispitze. „Da gibt‘s ein Ringen. Ein strammerer Rechtskurs, repräsentiert durch Herbert Kickl. Und dann gibt‘s den moderaten Kurs, der durch Norbert Hofer vertreten wird.“ Das rechte Lager solle man allerdings nicht abschreiben. „Man muss zwischen der Partei, den Personen und den politischen Einstellungen trennen“, sagt Kalina.
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