Wegen Warnstreik

MAN-Werk in Steyr steht heute drei Stunden still

Oberösterreich
15.10.2020 10:00

Bürgermeister Gerald Hackl spricht, die Betriebsräte Thomas Kutsam und Erich Schwarz ergreifen das Wort, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat sich angesagt - mit einer Versammlung setzen die MAN-Mitarbeiter heute um 12.30 Uhr am Stadtplatz in Steyr ein Zeichen im Kampf um das Werk, das geschlossen werden soll.

Um 11.35 Uhr beginnt normalerweise die Mittagspause für die erste Schicht im MAN-Werk in Steyr - heute werden die Beschäftigten danach aber nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Stattdessen trifft sich die Belegschaft um 12 Uhr gemeinsam mit den Betriebsräten und den Vertretern der Gewerkschaften ÖGB, PRO-GE und GPA-djp vor dem Tor 1 des Standorts des Lkw-Herstellers.

Bis Ende 2023 soll der Standort geschlossen werden. Der heutige Warnstreik ist Zeichen des Widerstands. (Bild: Markus Wenzel)
Bis Ende 2023 soll der Standort geschlossen werden. Der heutige Warnstreik ist Zeichen des Widerstands.

Ab 12.30 Uhr Protestkundgebung am Stadtplatz
Von dort setzt sich der Tross in Bewegung, ehe um 12.30 Uhr die Protestkundgebung am Stadtplatz stattfindet, bei der neben Bürgermeister Gerald Hackl die Betriebsräte Thomas Kutsam und Erich Schwarz, sowie SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und die Gewerkschafter Rainer Wimmer, Barbara Teiber und Johann Kalliauer das Wort ergreifen werden. Drei Stunden steht die Produktion in Steyr aufgrund des Warnstreiks heute still.

Schaller: „reine Gier“
Dass MAN den bis 2030 laufenden Standortsicherungsvertrag aufgekündigt hat, sorgt für Ärger, Frust und Widerstand. „Vertragsbruch“, wettert Hans Karl Schaller, Industriesprecher der SPOÖ und Voest-Betriebsrat. Dass MAN die Produktion aus Steyr, wo aktuell 2456 Mitarbeiter beschäftigt sind, in die Türkei und nach Polen verlagern will, kommentiert Schaller so: „Das ist knallharter Kapitalismus am Rücken der Arbeitnehmer und reine Gier.“

Verhandlungsstart noch nicht fixiert
Die Betriebsräte geben jedenfalls nicht auf. Schon bald sollen Verhandlungen mit dem MAN-Vorstand beginnen, in denen um den Erhalt der Standorte gekämpft werden soll. Neben Steyr stehen ja auch die Werke in Plauen und Wittich „zur Disposition“.

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