Der 42-Jährige war am 29. September, wie die "Krone" exklusiv berichtete, tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Gegen den gebürtigen Tiroler war im Zuge der Steuer-CD-Affäre ermittelt worden. Offenbar soll er ein Mittelsmann der Datendiebe gewesen sein. Der Familie war nicht einmal die Festnahme Wolfgang U.s bekannt gewesen, die Schweizer Behörden gaben sich auch nach dem Bekanntwerden des Todesfalls äußerst zugeknöpft.
Zu den diversen Vorwürfen - von gesetzeswidriger Geheimhaltung bis zu angeblicher Folterhaft - hatte die Polizei bisher nicht Stellung genommen. Auch die österreichischen Behörden erhielten nur wenig Informationen. Stattdessen wurde jetzt am Mittwoch eine knappe Mitteilung über das Obduktionsergebnis veröffentlicht.
Polizei: "Suizidale Absichten" in Abschiedsbrief
Die Stellungnahme im Wortlaut: "Angestellte des Regionalgefängnisses hatten am Mittwoch, 29. September 2010, um zirka 06.30 Uhr einen 42-jährigen Mann in seiner Zelle tot aufgefunden. Daraufhin wurde [...] - wie bei solchen Todesfällen üblich - eine Untersuchung eingeleitet. Diese Untersuchungen bestätigten die Annahme, dass sich der Mann das Leben genommen hat. Der 42-jährige Mann, der sich alleine in der Zelle aufgehalten hatte, erhängte sich mit einem Fernsehkabel. Dritteinwirkung kann ausgeschlossen werden. [...] Er hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er festhielt, dass er sich Mühe gegeben habe, dass niemand etwas von seinen suizidialen Absichten mitbekommt."
Der letzte Satz der Polizei-Stellungnahme dürfte bei der Familie und den Freunden des 42-Jährigen, dessen Urne am vergangenen Wochenende beigesetzt worden war, für Verwunderng sorgen. Von Selbstmordabsichten will nämlich keiner etwas gewusst oder geahnt haben. "Ich habe Wolfgang noch zwei Tage vor seiner Verhaftung getroffen. Er war wie immer cool und voller Tatendrang. Ich kann nicht glauben, dass er sich selbst umgebracht hat - das passt nicht zu ihm", meinte ein langjähriger Freund zur "Krone".
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