Betrug mit Katze

19-Jährige “sogar mit E-Mail von Interpol getäuscht”

Österreich
14.10.2010 09:28
Ganz Salzburg spricht über den Fall einer jungen Thalgauerin (Flachgau), die einem Internet-Betrüger 22.051 Euro für eine Katze zahlte, die nie geliefert wurde. "Dieser Mann war echt gerissen, hat mich mit Firmenlogos und sogar einer E-Mail von Interpol getäuscht", erzählt das 19-jährige Opfer im Gespräch mit der "Krone".

"Ich wollte eine Britische Kurzhaarkatze (Bild)", erzählt die Thalgauerin, die brutal von einem Betrüger abgezockt wurde. Die 19-Jährige suchte im Internet nach ihrem Wunsch-Tier. "Der Preis lag meist bei 780 Euro. Bis ich das Offert um 100 Euro entdeckte, die ich für den Transport von Kamerun nach Österreich zahlen sollte", erinnert sich die Tierfreundin.

Doch schon bald meldete sich ein Daniel Moss, der sich als Mitarbeiter einer Luftlinie ausgab, die es tatsächlich gibt und die auch wirklich Tiertransporte durchführt. Allein: Einen Mister Moss gibt es bei der Airline nicht. Immer wieder wurden Nachzahlungen gefordert. Für Papiere, tierärztliche Gutachten und Ähnliches. Dabei versicherte Mister Moss seiner "Kundin", dass sie alle Überweisungen zurückbekomme, sobald die Katze bei ihr eingetroffen sei.

"Als ich merkte, was los ist, da war es schon zu spät"
"Sein Auftreten war ungeheuer professionell. Er arbeitete mit Firmenlogos und verschiedenen E-Mail-Adressen. Einmal schickte er mir sogar eine Verständigung von Interpol, dass die Katze nicht weitertransportiert werden könne, da es gerade zu so vielen Tierdiebstählen komme", erzählt die Flachgauerin.

Sie überwies per "Western Union" nach und nach 22.051 Euro. Die höchste Einzelzahlung betrug rund 1.800 Euro. "Man kommt da in einen Strudel hinein. Ich hatte ja schon etliche Papiere unterschrieben und dachte mir, ich zahle lieber, bevor ich Probleme bekomme oder die Vorauszahlungen weg sind", erklärt die 19-Jährige. "Als ich merkte, was los ist, da war es schon zu spät."

"Auch im Internet hat niemand etwas zu verschenken"
"Diese Betrügereien laufen immer nach demselben Muster ab", weiß auch Heimo Typplt, Konsumentenschützer der Arbeiterkammer. "Man kann nur zu Vorsicht bei sogenannten Schnäppchen raten. Auch im Internet hat niemand etwas zu verschenken."

Viel Hoffnung, das Geld wieder aufzutreiben, hat die 19-Jährige nicht. Auch wenn man weiß, dass sich ein gewisser Jeremy Brewer das Geld in Kamerun auszahlen ließ. "Die Täter arbeiten meist von Internet-Cafés aus und mit gefälschten Papieren", weiß Kriminalist Gerhard Rosegger.

von Gernot Huemer, "Salzburger Krone"

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