Anfang November präsentiert Ducati die neue Generation der Reiseenduro Multistrada. Bis es so weit ist, machen es die Herrschaften aus Borgo Panigale spannend. Letztes Info-Häppchen vor der Weltpremiere ist der Motor: Der V4 ist besonders leicht und klein, aber ein gewaltiges Kraftpaket - der stärkste Motor in einer Reiseenduro überhaupt! Und eine technische Besonderheit ...
Die Ausstattung mit zwei Radarboxen hat Ducati bereits bekannt gegeben. Die Multistrada V4 bekommt optional einen Adaptiv-Tempomaten und einen Totwinkelwarner mit auf den Weg. Doch auf Infos zum Herzstück der Maschine mussten wir bis jetzt warten.
Keine Desmodromik!
Wer gedacht hat, die Italiener würden einfach den Motor aus V4 Panigale und V4 Streetfighter neu abstimmen, hat sich getäuscht: Das V4-Triebwerk ist zwar „inspiriert“ vom V4 Stradale der anderen Bikes, wie Ducati-Boss Claudio Domenicali sagt, ist aber dennoch eine komplette Neukonstruktion. Der Hubraum beträgt 1158 statt 1103 cm³.
Unglaublich, aber wahr: Die Ventile im V4 Granturismo werden nicht, wie traditionell bei Ducati üblich desmodromisch gesteuert (also aktiv beim Öffnen und Schließen). Stattdessen werden konventionelle Federn eingesetzt. Das ermöglicht auf 60.000 Kilometer ausgedehnte Wartungsintervalle für Ventilspiel und Zündkerzenwechsel (Öl/Filter alle 15.000, Luftfilter alle 30.000 km).
Stärkste Reiseenduro am Markt
Die Leistungsdaten des Euro-5-Motors sind beeindruckend. Bei 10.500/min. leistet der V4 170 PS, als maximales Drehmoment stehen 125 Nm bei 8750/min. zu Buche. Die Streetfighter V4 kommt auf 123 Nm bei 11.500/min. und leistet 208 PS bei 12.750/min. Zum Vergleich: BMWs 136 PS starke R 1250 GS bietet 143 Nm bei 6250/min., die aktuelle KTM 1290 Super Adventure holt aus 1,3 Liter Hubraum 160 PS sowie ein maximales Drehmoment von 140 Nm bei 6750 cm³.
Der Granturismo V4 ist mit einem Gewicht von nur 66,7 kg besonders leicht und bringt ganze 1,2 kg weniger auf die Waage als der in der aktuellen Multistrada 1260 eingesetzte Zweizylinder Testastretta. Außerdem ist der V4 Granturismo 85 mm kürzer, 95 mm niedriger und nur 20 mm breiter. Dieses kompakte Layout ermöglichte es den Ducati-Ingenieuren, den Motor effektiver und zentraler im Rahmen unterzubringen, um die Position des Motorradschwerpunkts mit allen daraus resultierenden Vorteilen positiv zu beeinflussen.
Die Kurbelwelle dreht sich gegenläufig, was das Handling und die Agilität des Motorrads verbessert, weil die Radkreiselkräfte teilweise ausgeglichen werden.
Das Sechsganggetriebe bekommt eine Servokupplung und den geschmeidigen Quickshifter/Blipper der V4 Streetfighter.
Zylinderabschaltung als Komfort-Feature
Um eine Komfortminderung durch die von den hinteren Zylindern übertragenen Wärme zu vermeiden, verfügt der V4 Granturismo über einen Mechanismus zur Deaktivierung der hinteren Zylinderbank. Auf diese Weise wird bei stehendem Motorrad der Verbrennungsprozess in den Zylindern gestoppt, was nicht nur den Wärmekomfort insgesamt verbessert, sondern auch den Verbrauch senkt.
Das komplette Bike wird am 4. November präsentiert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.