Das Medikament Remdesivir des US-Pharmakonzerns Gilead Sciences soll nach einer geleakten Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO keinen substanziellen Einfluss auf die Heilung von Covid-Patienten haben. Die WHO wollte einen entsprechenden Bericht der „Financial Times“ am Donnerstag allerdings nicht kommentieren und verwies darauf, dass die Ergebnisse der klinischen Studie noch nicht öffentlich seien.
In der breit angelegten Untersuchung sei die Wirkung von vier Medikamenten - neben Remdesivir die Malaria-Arznei Hydroxychloroquin, das HIV-Medikament Lopinavir/Ritonavir sowie der Wirkstoff Interferon - an mehr als 11200 Patienten in über 30 Ländern getestet worden, heißt es seitens der „Financial Times“.
Andere Studien belegen Milderung von Dauer und Symptomen
Laut einer Anfang Oktober veröffentlichten US-Studie verkürzt Remdesivir die Genesung von Covid-19-Patienten im fünf Tage im Vergleich zu Erkrankten, die die Arznei nicht bekommen haben. Andere Laborergebnisse aus den USA zeigen zudem, dass eine frühe Verabreichung (binnen zwölf Stunden nach Infektion) Atembeschwerden und Lungenschäden mildern bzw. ganz verhindern kann.
Trump wurde mit dem Medikament behandelt
Unter anderem US-Präsident Donald Trump war nach seiner Ansteckung mit dem Coronavirus mit Remdesivir behandelt worden.
Remdesivir dringt in Viren ein und verhindert damit ihre Vermehrung. Nach Angaben des Herstellers kann die Arznei das Sterberisiko bei einem schweren Verlauf einer Coronavirus-Infektion deutlich vermindern. Remdesivir wurde in den USA per Sondererlaubnis bereits im Mai und am 3. Juli in der EU als erstes Mittel zur Corona-Behandlung zugelassen. Es steht auch Patienten in Österreich zur Verfügung, die Kosten werden von den Krankenkassen erstattet. Allerdings gibt es das Mittel nur auf ärztliche Anordnung, es wird per Infusionen klinisch verabreicht.
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