Nonne und Nackte

Zwei Frauen-Statuen sorgen in New York für Wirbel

Ausland
16.10.2020 11:27

Zwei neue und völlig unterschiedliche Frauen-Statuen - die eine eine Nonne, die andere eine Nackte - sorgen auf völlig unterschiedliche Art und Weise in New York für Wirbel. Vor dem Gerichtsgebäude im südlichen Manhattan, in dem unter anderem der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde, steht seit Kurzem eine Neuinterpretation der Medusa - nackt, mit Schwert in der einen und abgeschnittenem Kopf in der anderen Hand. Einige Blocks weiter wurde eine Statue der Nonne Franziska Xaviera Cabrini der Öffentlichkeit übergeben.

Die Skulptur sei als Symbol der #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt ausgewählt worden, sagte ihr Erschaffer, der argentinische Künstler Luciano Garbati. Im Internet ließ die Kritik an dem Kunstwerk nicht lange auf sich warten: Warum ausgerechnet eine von einem Mann erschaffene Skulptur, die außerdem schon 2008 - lange vor dem Beginn der #MeToo-Bewegung - entstanden sei, ausgewählt worden sei, fragten zahlreiche Menschen.

Andere wunderten sich, warum die Figur aus der griechischen Mythologie den abgetrennten Kopf des Perseus und nicht den des Poseidon - der Sage nach ihr Vergewaltiger - in der Hand halte.

Erste heiliggesprochene US-Amerikanerin
Einige Straßenblocks weiter südlich sorgte eine ganz andere neue Skulptur aus ganz anderen Gründen für Wirbel: Die Statue der Nonne Franziska Xaviera Cabrini, die im 19. Jahrhundert aus Italien in die USA ausgewandert war, sich zeit ihres Lebens vor allem für Einwanderer einsetzte und 1946 als erste US-Amerikanerin heiliggesprochen wurde, wurde von Gouverneur Andrew Cuomo der Öffentlichkeit übergeben.

(Bild: AP)
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und Angelo Vivolo neben der Statue (Bild: AP)
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und Angelo Vivolo neben der Statue

Damit widersetzte sich Cuomo einer Initiative von Bürgermeister Bill de Blasio, mit dem er seit Jahren im Streit liegt. Dieser setzt sich zwar für mehr Statuen von Frauen in der Millionenmetropole ein, hatte Cabrini aber nicht auf der Liste.

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