Die Schweizer Gletscher schmelzen mit alarmierender Geschwindigkeit. Im heurigen Jahr dürften sie einer Studie der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) zufolge zwei Prozent ihres Volumens verlieren, obwohl dank des nicht ganz so heißen Sommers der Eisverlust weniger stark ausfiel als in den vorangegangenen Jahren.
Die mittlere Eisdicke ging 2020 bei den tief liegenden, flachen Gletschern um zwei Meter zurück. Weniger schlimm traf es die Gletscher in hohen Lagen im südlichen Kanton Wallis, im Tessin und Engadin aufgrund von ergiebigen Schneefällen im Frühwinter und Sommer.
Im Gebirge fiel der Schnee im vergangenen November rund zwei Wochen früher als normal, zudem schneite es im Verlaufe des Jahrs im Nordtessin und Wallis überdurchschnittlich viel, wie die SCNAT-Forscher am Freitag mitteilten. In tiefen Lagen blieben die Schneemassen jedoch aus: Wegen des rekordverdächtig warmen Winters und warmen Frühlings regnete es meistens unterhalb von 1000 Metern. Dort kam es denn auch zum schneeärmsten Winter der Schweizer Messgeschichte.
Schmelzwasser würde Bodensee füllen
Insgesamt gingen während der vergangenen zwölf Monate fast zwei Prozent des Eisvolumens der Schweizer Gletscher verloren. Verglichen mit den Jahren 2017 bis 2019 war die Situation bei den meisten Gletschern allerdings etwas weniger gravierend. Aufsummiert für die vergangenen sechzig Jahre haben die Gletscher so viel Wasser verloren, dass sich damit der Bodensee füllen ließe.
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