Wieder leere Regale

Deutsche Ministerin warnt vor neuen Hamsterkäufen

Ausland
18.10.2020 14:22

Die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) appelliert an die Verbraucher, trotz der steigenden Zahl von Corona-Infektionen keine größeren Mengen einzukaufen als sonst. „Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Hintergrund für den Appell ist der Umstand, dass einige große deutsche Supermarktketten über steigende Nachfrage nach bestimmten Produkten berichten.

„Die Lieferketten funktionieren - das gilt nach wie vor.“ Zu keiner Zeit in der Pandemie sei die Lebensmittelversorgung in Deutschland gefährdet gewesen. „Wer hortet, handelt nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch. Und am Ende landet vieles in der Tonne“, so Klöckner.

Hintergrund ist, dass große deutsche Supermarktketten wie Aldi und Edeka über eine steigende Nachfrage nach bestimmten Produkten - etwa Klopapier - ähnlich wie im Frühjahr berichten. Eine Edeka-Filiale hat deshalb via Twitter sogar spielerisch die Bitte an ihre Kunden gerichtet, in Zukunft doch bitte nur „haushaltsübliche Mengen“ zu kaufen.

Fotos von leeren Regalen in sozialen Netzwerken
In sozialen Netzwerken machen zudem Fotos von sich leerenden Regalen mit Toilettenpapier die Runde. Vor Klöckner hatte am Freitag bereits Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) gesagt, die Verbraucher müssten „sich keine Sorgen machen“, was die Versorgung des Einzelhandels betreffe.

Ministerin Klöckner fügte hinzu: „Aus dem Lockdown-ähnlichen Zustand im Frühjahr liegen uns wichtige Erfahrungswerte vor, damit Wirtschaften in der Pandemie gelingt.“ Politik und Wirtschaft wüssten nun, wie „Vorsorge und Versorgung verantwortungsvoll organisiert“ werden könnten.

Die deutsche Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, warnt vor neuerlichen Hamsterkäufen. (Bild: APA/dpa/Kay Nietfeld)
Die deutsche Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, warnt vor neuerlichen Hamsterkäufen.

Ministerin: Sorge um Engpässe unbegründet
„Auch die Überzeugung, nicht mehr unabgesprochen Grenzen zu schließen, ist wichtig, damit der europäische Warenaustausch in Pandemiezeiten funktioniert“, so Klöckner weiter. Sorgen um Engpässe seien unbegründet. „Wenn jeder normal einkauft, steht man auch selbst nicht irgendwann vor leeren Regalen.“

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