Die Volksschule Reichenau in Innsbruck ist - wie berichtet - wegen Coronafällen bis voraussichtlich 26. Oktober geschlossen. Hilferufe werden nun auch von anderen Bildungshäusern laut. Die Neos orten eine massive Überforderung bei den Behörden.
Die Volksschule Reichenau in Innsbruck wurde wegen Covid-19-Fällen bis zum 26. Oktober geschlossen. Eine Lehrperson packte gegenüber der „Tiroler Krone“ aus und sprach von Chaos, massiven Kommunikationsproblemen, mangelnder Transparenz und Einschüchterung von Seiten der Schulleitung. „Uns Lehrern wurde mit dienstrechtlichen Konsequenzen gedroht, sollten wir die Schließung publik machen. Es ist ein Wahnsinn, dass man in der Direktion eine Vertuschungsaktion daraus machen wollte“, sagte die Lehrperson.
„Die Vorgänge an der Volksschule Reichenau sind kein Einzelfall! Quer durch das gesamte Land erreichen uns in diesen Tagen Hilferufe aus Tiroler Schulen in Sachen Corona-Management. An Tirols Schulen herrscht absolutes Chaos“, lässt Neos-Klubchef Dominik Oberhofer aufhorchen.
„Eltern und auch Schüler sind verunsichert“
Die Behörden würden wahllos über die Vorgangsweisen entscheiden. „Die Schulleitungen werden von der Bildungsdirektion im Stich gelassen. Eltern und Schüler sind verunsichert. Das ist keine Teststrategie, sondern ein Testchaos“, verdeutlicht Oberhofer.
„Neue Labortruck testet sich unkoordiniert durch Tirol“
Er ortet bei der Landesregierung und den Behörden Überforderung. „Statt den Fokus der Testungen dorthin zu legen, wo er notwendig wäre, nämlich wo Verdachtsfälle auftauchen oder sich Cluster bilden, testet sich der neue Labortruck wahllos, unlogisch sowie unkoordiniert durch Tirol und blockiert sinnlos Kapazitäten, die anderenorts dringend benötigt werden“, übt der Neos-Klubchef Kritik und stellt zugleich folgende vier Forderungen:
Einheitliche Linie: Antrag wurde abgewiesen
Im Landtag forderten die Neos außerdem – wie berichtet – eine einheitliche Handlungsanleitung für die Bezirkshauptmannschaften. Diese Forderung wurde abgewiesen. „VP-Klubobmann Jakob Wolf ließ uns ausrichten, dass man daran arbeite. Offenbar arbeitet man aber lieber daran, Ankündigungen in PR-Stehsätze zu formulieren, anstatt auf Experten zu hören und Schulen sowie Familien zu entlasten“, wettert Oberhofer.
Jasmin Steiner, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.