Vor dem Auftritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montagvormittag, wenn die neuesten Corona-Vorschriften verkündet werden, regt sich Widerstand gegen lokale und regionale Regelungen. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer: „Es herrscht großer Frust und Ärger, dass es keine rechtzeitigen Informationen und Diskussionen gibt.“
Selbstverständlich sei man an einem „partnerschaftlichen Ergebnis“ interessiert, das funktioniere auf Bundesebene sowohl mit dem Kanzler als auch dem Gesundheitsminister gut, aber einzelne lokale Vorschriften seien weder mit den Betrieben abgesprochen noch diskutiert worden.
„Maßnahmen im Elfenbeinturm erfunden“
Mahrer: „Maßnahmen, die im Elfenbeinturm öffentlicher Verwaltungen erfunden wurden, gefährden die Existenz von vielen Betrieben und Arbeitsplätzen. Eine Firma mit 350 Arbeitsplätzen beschäftigt z.B. 16 Mitarbeiter aus Kuchl, wenn da überfallsartig diese Leute zu ersetzen sind, ist das dramatisch.“ Heutzutage müssten die Zulieferbetriebe „just in time“, also zu ganz exakten Zeitpunkten liefern - wird das durch plötzliche Verbote unmöglich gemacht, gefährdet das den Ruft der österreichischen Exportbetriebe.
Der größte Unmut wurde aus Tirol, der Steiermark, Salzburg und dem Burgenland geäußert. Und auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner ließ die „Krone“ wissen: „Ein Lockdown, wie im Frühjahr, steht für mich nicht zur Debatte. Für uns waren die Grenzschließungen eine dramatische Erfahrung.“
„99,9 Prozent der Betriebe keine Verursacher von Clustern“
Laut Kammerpräsident Mahrer geht es den Betrieben um entsprechende Abklärungen im Vorhinein, um gute Lösungen zu finden. Mahrer: „Wir in der Wirtschaft wollen gemeinsam mit der Regierung alles gegen Corona tun, aber: 99,9 Prozent der Betriebe sind keine Verursacher, die gefährlichen Cluster kommen derzeit aus dem privaten Bereich und den diversen Feiern. Wir brauchen klare Angaben, um einen neuen Lockdown zu vermeiden.“
Georg Wailand, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.