Hoher Besuch in Wien

Startschuss für möglichen Eurofighter-Verkauf

Politik
20.10.2020 11:48

Was mit einem ungewöhnlichen Brief aus Indonesien im Sommer begann (die „Krone“ berichtete), hat nun erstaunlich konkrete Züge angenommen: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat am Dienstag ihren indonesischen Amtskollegen Prabowo Subianto empfangen, um mit ihm erstmals persönlich über einen Verkauf unserer 15 Eurofighter zu sprechen. In einer Aussendung sprach Tanner danach von einem „Startpunkt für die ersten Gespräche auf Fachebene“.

Der Termin am Dienstagvormittag war für zwei Stunden angesetzt, nach einem offiziellen Empfang mit militärischen Ehren kamen die beiden Minister mit ihren Beratern zu einem Gespräch zusammen. „Heute habe ich erstmalig mit meinem indonesischen Pendant sprechen können. Auch über das bereits bekundete Interesse, unsere Eurofighter zu kaufen, haben wir gesprochen“, erklärte die Ministerin. „Dies stellt den Startpunkt für die ersten Gespräche auf Fachebene dar.“

Ein Eurofighter des österreichischen Bundesheeres auf dem Fliegerstützpunkt in Zeltweg. (Bild: APA/Harald Schneider)
Ein Eurofighter des österreichischen Bundesheeres auf dem Fliegerstützpunkt in Zeltweg.

„Thematik Eurofighter beenden“
Indonesien hatte erstmals im Sommer sein Interesse am Kauf der Abfangjäger bekundet, Tanner tat daraufhin kund, alle Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, „damit wir die Thematik der Eurofighter endgültig beenden können“. Für Indonesien wären unsere Jets vermutlich nur eine Überbrückungslösung bis zur Auslieferung südkoreanischer KF-X-Kampfflugzeugen, die allerdings frühestens in sechs Jahren verfügbar sind. 

Mit diesem Brief im vergangenen Sommer an Klaudia Tanner fing alles an. „Indonesien ist an Österreichs Eurofightern interessiert.“ (Bild: BMLVS / zVg, krone.at-Grafik)
Mit diesem Brief im vergangenen Sommer an Klaudia Tanner fing alles an. „Indonesien ist an Österreichs Eurofightern interessiert.“

Vieles hängt von Herstellerländern ab
Kommt das Geschäft zustande, wäre das der Schlusspunkt unter dem jahrzehntelangen Streit samt Anzeigen und Ermittlungen gegen Airbus. Ein Problem dabei ist allerdings, dass es für einen Verkauf der österreichischen Jets die Zustimmung aller vier Herstellerländer (Deutschland, Italien, Großbritannien, Spanien) sowie der USA braucht. Für Österreich würde ein erfolgreicher Deal außerdem bedeuten: Indonesien hat nun eine Überbrückungslösung - jetzt brauchen nur mehr wir eine. 

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