Arsenal hat den 19-fachen Kader-Marktwert von Rapid, kaufte trotz Corona im Sommer ein. Für Maskottchen rebellierten Fans und Stars, wie Mesut Özil.
Mit 77 km/h durch die 30er-Zone, ein unerlaubter Shopping-Trip nach Mailand, Torjubel mit Batman- und Nike-Masken und natürlich Parken (einer seiner vielen Lamborghinis) auf dem Behindertenparkplatz – ein kleiner Auszug aus der „Strafakte“ von Pierre Emerick Aubameyang. Der Gabuner sorgt beim FC Arsenal für Glitzer und Glamour. Aber er liefert auch auf dem Rasen mit Toren ab, lässt sich seine Dienste mit 350.000 Euro entlohnen. In der Woche.
Aber für den größten Aufreger sorgte zuletzt der Klub selbst. Weil die „Gunners“ aus finanziellen Gründen 55 Stellen streichen mussten. Obwohl die hochbezahlten Superstars (Lacazette, Leno, Pepe, Willian etc.) auf Teile ihrer Gehälter verzichteten. Als aber auch das Maskottchen Gunnersaurus eingespart werden sollte, rebellierten die Fans. Weil im Dino-Kostüm Jerry Quy, der seit 27 (!) Jahren bei Arsenal angestellt ist, steckt.
Vorerst übernahm der Deutsche Weltmeister Mesut Özil, der nur noch Edelreservist ist, Quys Gehalt. Verrückt und für den Klub peinlich. Zumal sich die Arteta-Truppe auch in Corona-Zeiten nicht lumpen ließ: Für 50 Millionen Euro kam Thomas von Atlético Madrid, an Lille überwiesen die Londoner für Gabriel 26 Millionen Euro. Macht ein Transferminus von 68 Millionen. Kein Problem. Der US-Unternehmer Stan Kroenke, dem Arsenal gehört, schraubte selbst trotz Corona sein Vermögen auf 8,9 Milliarden Euro nach oben.
So kann Arteta aus einem 31-Mann-Kader mit 22 Legionären, 13 Teamspielern wählen. Der Gesamtmarktwert liegt bei 632 Millionen Euro – Platz fünf in England. Aber das 19-Fache von Rapid.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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