Medizinische Premiere in der Wiener Klinik Floridsdorf (einst Krankenhaus Nord): Bei der Implantierung eines künstlichen Gefäßbypasses wurden erstmals Zellen als Auskleidung verwendet, die im Labor gezüchtet wurden. Der Vorteil: Da es sich um körpereigene Zellen des Patienten handelt, wird die Gefahr einer neuerlichen Verstopfung deutlich reduziert.
Johann Neuberger (67) leidet unter der „Schaufensterkrankheit“. Es handelt sich um Durchblutungsstörungen, die insbesondere die Beine betreffen. Betroffene haben meist schon nach wenigen Schritten Schmerzen und bleiben deshalb stehen, etwa vor einem Schaufenster.
Neuberger erhielt nun einen 70 Zentimeter langen Gefäßbypass im Bein eingesetzt. Die Beschichtung erfolgte durch körpereigene Zellen, die im Labor des Spitals gezüchtet wurden. Dem Patienten wurde dafür ein vier Zentimeter kleines Stück Vene aus dem Arm entnommen.
Dass es so schnell klappt, damit habe ich nicht gerechnet.
Johann Neuberger
Es ist das erste Mal, dass eine derartige Operation im Wiener Gesundheitsverbund auf diese Weise erfolgte. Das Zell- und Gewebelabor der Klinik Floridsdorf ist die einzige derartige Einrichtung in Ostösterreich. „Jetzt kann ich wieder normal gehen. Dass es so schnell klappt, damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich Neuberger. Verläuft die Genesung weiter planmäßig, darf der Patient noch diese Woche nach Hause gehen.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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