Harte Kritik am Rasen

WAC-Remis: „Waldboden“ sorgt für erhitzte Gemüter

Fußball International
23.10.2020 06:16

Der WAC hat am Donnerstagabend als einziger der drei österreichischen Klubs in der Europa League gepunktet. Die Wolfsberger erreichten im Heimspiel gegen den russischen Spitzenklub ZSKA Moskau ein hochverdientes 1:1 (1:1) und machten damit ihren Trainer Ferdinand Feldhofer nicht nur „sehr zufrieden“, sondern ihm auch ein verfrühtes Geschenk zum 41. Geburtstag am Freitag. Für Diskussionsstoff sorgte aber vor allem der schlechte Rasen im Klagenfurter Stadion.

„Wir waren gestern, als wir das erste Mal auf den Platz gegangen sind, auch ein bissel überrascht. Ich glaube, Klagenfurt hat vergessen, nach den Bäumen einen Rasen hinzulegen - ungefähr so hat es sich angefühlt am Platz. Es ist schon sehr, sehr grenzwertig“, sprach WAC-Rechtsverteidiger Michael Novak nach dem Match Klartext und erinnerte damit an das Kunstprojekt „For Forest“ im Vorjahr. Damals war ein Mischwald aus 299 rund 14 Meter hohen Bäumen auf dem Spielfeld gestanden, weshalb die Kärntner für ihre Europa-League-Debütsaison nach Graz hatten ausweichen müssen.

(Bild: GEPA pictures)

ZSKA-Coach: „Wir hätten nicht gedacht, dass die UEFA es erlaubt“
ZSKA-Trainer Viktor Gontscharenko machte den schlechten Untergrund für den verpassten Sieg seiner Mannschaft mitverantwortlich. „Meine Spieler sind es nicht gewohnt, auf so einem schlechten Rasen zu spielen, deswegen war unser Passspiel so ungenau. Wir hätten nicht gedacht, dass die UEFA es erlaubt, dass auf einem so schlechten Untergrund in diesem Stadion gespielt werden darf“, ärgerte sich der 43-jährige Weißrusse.

Feldhofer: „Solche Situationen muss man eben annehmen“
„Natürlich hat man gesehen, dass der Ball deutlich versprungen ist in einigen Aktionen. Das war aber für beide Mannschaften gleich. Solche Situationen muss man eben annehmen und meistern“, lautete der gelassene Kommentar von Feldhofer nach seinem Europacup-Debüt als Trainer. Und da der WAC dies bestmöglich tat, war davon, dass der ZSKA-Kader zehn Mal so teuer wie jener der Kärntner ist, im Auftaktspiel der Gruppe K nichts zu sehen. „Das war ein richtig gutes Spiel von uns gegen einen starken Gegner“, lobte der WAC-Coach seine Profis.

WAC-Coach Ferdinand Feldhofer (Bild: GEPA)
WAC-Coach Ferdinand Feldhofer

Dabei waren die Gäste aus der russischen Hauptstadt bereits in der fünften Minute durch den Argentinier Adolfo Gaich in Führung gegangen. „Wir hatten ein bissel einen nervösen Start“, gestand Novak. „Wir haben uns aber auch von diesem Tor nicht aus der Ruhe bringen lassen, den Gegner kontrolliert und sind verdient zum Ausgleich gekommen.“ Diesen besorgte Kapitän Michael Liendl vom Elferpunkt kurz vor der Pause. Nach dem Wechsel ließen dann beide Teams einige gute Chancen aus.

(Bild: GEPA pictures)

Novak: „Ein gerechter Punkt“
„Ich denke, am Ende war es ein gerechter Punkt, mit dem man zufrieden sein kann, aber es wäre mehr drin gewesen“, wusste Novak. „Wie in der Meisterschaft hat uns der letzte Punch in der Box gefehlt, daran müssen wir arbeiten“, betonte indes Liendl ebenso wie sein Trainer, dass der finale Pass oft zu ungenau war. Wenn diese Abschlussschwäche überwunden werde und man weiter mit so viel Leidenschaft wie gegen ZSKA spiele, dann ist Novak überzeugt, dass der WAC im Kampf um den Aufstieg unter die letzten 32 „ein Wörtchen mitreden kann. (...) Wenn man die Ergebnisse sieht, 1:1 bei uns und 0:0 (im Parallelspiel Zagreb - Feyenoord, Anm.), da wird jeder Punkt entscheidend sein. Ich denke, wir haben gezeigt, dass mit uns in dieser Gruppe zu rechnen ist.“

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(Bild: KMM)



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