Der Mobilfunk-Diskonter HoT, dessen Kundschaft bisher ausschließlich im Magenta-Netz (vormals T-Mobile) unterwegs war, stellt sich mit seinem unlimitierten Datentarif „HoT surf Unlimited“ neu auf und wechselt damit in das Netz des Magenta-Rivalen Drei. Zuvor hatte Magenta durchblicken lassen, dass HoT in Zukunft mehr für die Netznutzung bezahlen müsste.
Der Wechsel beim unlimitierten LTE-Tarif für daheim, über den zunächst „Der Standard“ berichtete, wird in den FAQ auf der HoT-Website bestätigt. Dort heißt es: „HoT verwendet für seine Sprachtarife samt HoT data Unlimited das Netz von Magenta (T-Mobile). Beim unlimitierten Datentarif HoT surf Unlimited wird die Infrastruktur des Drei-Netzes genutzt.“
Smartphone-Nutzer mit HoT-Tarif und Kunden, die HoT data Unlimited - den Vorgänger des neuen Tarifs HoT surf Unlimited - genutzt haben, bleiben demnach im Magenta-Netz. Kunden, die den neuen unlimitierten LTE-Tarif wählen, funken nun über das Netz von „Drei“. Dem teilweisen Wechsel des Diskont-Mobilfunkers waren Meinungsverschiedenheiten über die Nutzungskosten für das Magenta-Netz vorangegangen.
Magenta will Netzmiete für HoT neu verhandeln
Magenta-Chef Andreas Bierwirth hatte im Sommer beklagt, dass virtuelle Mobilfunker wie HoT zu wenig für die Netznutzung zahlen. Sie seien „von einer echten Kostenwahrheit entkoppelt“. Bierwirth stellte indirekt Preiserhöhungen in dem Raum, wenn in zwei Jahren die aus der Orange-Übernahme stammenden Auflagen der EU auslaufen. „Dann sind die Angebote Ergebnis privatrechtlicher Verhandlungen zwischen den Betreibern. Das könnte spannend werden.“
HoT war vor fünf Jahren gestartet, nachdem Drei den Konkurrenten Orange schluckte und die Handytarife durch den Wegfall des vierten Netzbetreibers teurer wurden. Die EU-Wettbewerbshüter hatten die Übernahme nur unter der Auflage genehmigt, dass die großen Provider ihre Netze für virtuelle Anbieter wie HoT öffnen müssen. Mit seinem Haupttarif um 9,90 Euro im Monat trieb HoT der Konkurrenz schnell Sorgenfalten auf die Stirn.
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