Die Coronavirus-Pandemie hat am Freitag die Videokonferenz der Bildungsreferenten der Bundesländer inhaltlich dominiert. Es sei eine Einigung darüber erzielt worden, dass Schulen so lange wie möglich offen bleiben sollen. Der Bund werde in einer ersten Tranche bis Ende November 150.000 Stück Antigentests ankaufen, von den schnelleren Ergebnissen erwarten sich die Länder weniger Quarantänemaßnahmen. Es sei ein „breiter Schulterschluss“ erzielt worden.
Die einheitlichen Leitlinien beim Umgang mit Corona-Fällen an Schulen, die am Donnerstag von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vorgelegt wurden und die auch ein schnelleres Testen beinhalten, wurden ebenfalls positiv von den Ländern aufgenommen. „Es konnte ein breiter Schulterschluss erzielt werden“, fasst Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, ein Ergebnis der Konferenz zusammen.
Antigentests für Schüler kostenlos
Bis Ende November würde der Bund in einer ersten Tranche 150.000 Antigentests ankaufen, die Nettokosten pro Test würden „zwischen fünf und acht Euro“ betragen. Die Testung von Schülern, die Corona-typische Symptome zeigen, erfolge auf freiwilliger Basis und sei für diese kostenlos. Das Ergebnis liege in 15 Minuten vor. Bis zum 14. Lebensjahr müsse eine Einverständniserklärung der Eltern vorliegen, ab dem 14. Lebensjahr könne der Schüler die Erklärung selbst unterzeichnen.
Mobile Teams vor Ort
Von den schnelleren Ergebnissen dieser Antigentests erwarten sich auch die Länder weniger Quarantänemaßnahmen. Die Schnelltests könnten auch eine Entlastung - zumindest zum Teil - bei den Personalfragen an Schulen bringen. Pilotprojekte beginnen nach den Herbstferien im Bezirk Mödling und in Teilen Tirols. Im Bundesland Salzburg sollen im November die mobilen Teams an den Schulen starten, erklärte Salzburgs Bildungslandesrätin Maria Hutter (ÖVP). „Wir sind derzeit dabei, die Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Video: Schnellere Tests und einheitliche Regeln an Schulen
Betreuung von Maturaklassen muss möglich sein
Vor allem im Pflichtschulbereich sollen aus Sicht der Länder die Schulen auch bei Rot geöffnet bleiben. Im Fall eines verordneten Distance Learning bei höheren Schulstufen sollte dennoch eine Betreuung von Maturaklassen in Schulen möglich sein. In Salzburg wird jetzt angedacht, nach Allerheiligen Oberstufenklassen im Schichtbetrieb zu unterrichten. Dass bei einer positiven Testung derzeit die Schulen nicht informiert werden dürfen, bezeichnete die Salzburger Landesrätin als „eine Herausforderung“, die auch von Gewerkschaft und Elternvertretern stark kritisiert wird.
Auch für die Kinderbetreuungseinrichtungen sei es wichtig, bei roter und oranger Corona-Ampel offen zu bleiben, „mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen“, betonte Salzburgs Familienlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS). Im Bereich der Elementarpädagogik einigten sich die Bildungsreferenten darauf, weiter auf Qualifizierungsmaßnahmen zu setzen und eine berufsbegleitende Ausbildung noch stärker auszubauen.
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