Neue Maßnahmen nötig?

Das liegt noch in der Corona-Schublade

Politik
25.10.2020 16:46

Von der Maskenpflicht im Freien bis zum kompletten Herunterfahren des Landes: Die „Krone“ fasst zusammen, was uns - nach Vorbild anderer europäischer Länder - bei weiter steigenden Fallzahlen blühen könnte.

In der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg wäre es beruhigend zu wissen, wohin die Reise geht. Die Regierung weiß es angeblich und spricht immer wieder von „Maßnahmen, die in der Schublade liegen“. Welche das sein könnten, sehen Sie in der Infografik oben.

Sonntags-Höchstwert: 2782 Neuinfektionen
Die Entwicklung am Sonntag war jedenfalls erneut bedenklich: Mit 2782 Neuinfektionen (Stand 9.30 Uhr) wurde ein neuer, trauriger Sonntags-Rekord verzeichnet. 14 weitere Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Komplettes Herunterfahren als letztes Mittel
Ein Total-Herunterfahren des Landes ist der Weisheit letzter Schluss. Dazu müssten die Fallzahlen weiter rapide ansteigen und die Spitäler an ihre Grenzen stoßen. Derzeit ist das Gesundheitssystem, mit einem der höchsten Anteile Europas an Intensivbetten, davon noch entfernt. Zuletzt stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen von sechs auf acht Prozent. „Es gibt absolut keinen Grund zur Panik“, beruhigt Minister Rudolf Anschober (Grüne).

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Österreicher gegen weiteren Lockdown
Anders der walisische Regierungschef Mark Drakeford: „Bald können wir die Covid-Patienten nicht mehr angemessen behandeln“, begründete er einen zweiwöchigen Lockdown. In Irland, Slowenien, der Slowakei, Portugal, Tschechien und Belgien wurde das öffentliche Leben heruntergefahren. In Österreich sprachen sich zuletzt neun von zehn Befragten gegen einen Lockdown aus. Vier von zehn würden der Wirtschaft sogar mehr Freiheiten zugestehen.

Im Mai 2020 hatte die Wiedereröffnung, wie hier im Café Landtmann in Wien, gut geklappt. (Bild: APA/Hans Punz)
Im Mai 2020 hatte die Wiedereröffnung, wie hier im Café Landtmann in Wien, gut geklappt.

Dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen. Im Gegenteil. Obwohl nur drei bis vier Prozent der Cluster auf Restaurants zurückzuführen sind, zeigt der europäische Vergleich, dass im Kampf gegen das Virus die Gastronomie eines der ersten Opfer ist. In Paris oder Brüssel mussten Bars schließen, in vielen Ländern gibt es nächtliche Ausgangssperren und Alkoholverbote.

In den Privatbereich, der größte Ansteckungsherd, greifen wenige Länder ein. In Belgien darf man maximal vier Personen zu sich nach Hause einladen. In Österreich werden Maßnahmen für den Wohnbereich ausgeschlossen. Theoretisch wären sie aber, auch im Einklang mit den Grundrechten, umsetzbar, sagen Verfassungsjuristen.

Kronen Zeitung

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