Sieben Festnahmen
Italien: Erneut Randale wegen Ausgangssperre
Nach den nächtlichen Tumulten in Kampanien ist es in der Nacht auf Sonntag erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die kürzlich verhängten Ausgangssperren in vielen italienischen Regionen gekommen. In Rom etwa randalierten Anhänger der rechtsgerichteten Gruppierung Forza Nuova gegen die Einschränkungen. Dabei wurden Sicherheitskräfte mit Knallkörpern angegriffen - die Polizei nahm sieben Personen fest.
Die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Italien stoßen zunehmend auf Widerstand. Nach Ausschreitungen in Neapel und Salerno protestierten nun auch in Rom rund 200 maskierte Demonstranten auf der zentralen Piazza del Popolo gegen die nächtliche Ausgangssperre sowie gegen die „sanitäre Diktatur“.
Sicherheitskräfte attackiert
Eine Minute vor Mitternacht wurde ein Feuerwerk in den italienischen Nationalfarben gezündet. Die Sicherheitskräfte wurden danach mit Leuchtraketen und Knallkörpern angegriffen, einige Mülltonnen wurden in Brand gesetzt. Sieben Demonstranten wurden festgenommen, wie italienische Medien berichteten. Zu der Demonstration hatten Forza-Nuova-Anhänger in Onlinenetzwerken aufgerufen.
Folgen weitere Einschränkungen?
Für Sonntag wird erwartet, dass die italienische Regierung weitere Verschärfungen zur Bekämpfung der Pandemie bekannt geben wird. Einem Entwurf zufolge, der am Samstag in Umlauf gebracht wurde, könnten etwa Schwimmbäder und Turnhallen, Kinos und Theater geschlossen werden. Bars und Restaurants müssten demnach um 18 Uhr schließen. Zudem sollten die Menschen dazu angehalten werden, ihre Wohngemeinde nicht zu verlassen.
Die Regierung hatte bereits vor einer Woche die Schutzvorkehrungen verschärft. Sechs der 20 italienischen Regionen - Kampanien, Lombardei, Latium, Kalabrien, Piemont und Sizilien - haben bereits strengere Maßnahmen mit nächtlichen Ausgangssperren beschlossen.
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