Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat mit seinem 92. Grand-Prix-Erfolg Michael Schumacher als Formel-1-Rekordhalter abgelöst. Der 35-jährige Brite überholte mit seinem Triumph am Sonntag beim Großen Preis von Portugal die deutsche Motorsport-Ikone, die in ihrer Karriere 91 Siege gefeiert hatte. Hamilton verwies beim zwölften Saisonrennen in Portimao seinen Teamkollegen Valtteri Bottas auf den zweiten Platz, Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull.
Hamilton schnappte sich den Solo-Rekord gleich bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, nachdem er vor zwei Wochen am Nürburgring zu Schumacher aufgeschlossen hatte. Auch die schnellste Rennrunde auf dem Kurs an der Algarve ging an Hamilton, der in der Gesamtwertung jetzt 77 Punkte vor Bottas in Front liegt. Der Niederländer Verstappen ist Dritter mit 94 Punkten Defizit.
„Verdanke alles den Jungs“
„Ich verdanke alles diesen Jungs hier und daheim in der Fabrik. Sie treiben mich an, verschieben die Grenzen jedes Mal neu“, meinte Hamilton in seinem ersten Interview, nachdem er von seinem Vater Anthony innig umarmt wurde. „Ich habe nur davon träumen können, da zu sein, wo ich heute bin. Das wird etwas Zeit brauchen, um einzusickern“, sagte er. Auch ein Krampf im rechten Bein in der Schlussphase konnte den Mann aus Stevenage nicht aufhalten.
Hamiltons achter Saisonsieg geriet nach einer wackeligen Anfangsphase zu einer wahren Demonstration des besten Fahrers der Gegenwart. Das erste Formel-1-Rennen in Portimao war von starkem Wind, phasenweise leichtem Regen und einigen Überholmanövern gekennzeichnet. Bottas gelang es dabei trotz früher Führung abermals nicht, im Kampf um den WM-Titel Boden gut zu machen.
Bottas: „Es war wirklich schön“
„Es war wirklich schön, am Start in Führung zu gehen. Aber danach hat mir einfach die Geschwindigkeit gefehlt“, erläuterte der Finne. Mit der ihm zugedachten Reifenstrategie war Bottas nicht ganz zufrieden. „Ich habe gehofft, bei meinem ersten Stint etwas länger draußen bleiben zu können um am Ende zu Soft-Reifen wechseln zu können“, meinte er. „Aber ich denke nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hätte.“ Nicht weniger als 25,5 Sekunden lag Bottas letztlich hinter dem Sechsfach-Champion Hamilton.
Auf der zu Beginn nassen Strecke verlor Hamilton den Platz ganz vorne an Bottas. Carlos Sainz passierte mit seinem McLaren dann sogar beide „Silberpfeile“ und übernahm in der zweiten Runde die Führung. Doch schon fünf Runden später hatte der Spuk ein Ende, Bottas und Hamilton hatten die normale Hackordnung wieder hergestellt. Bald darauf hatte Hamilton Bottas überholt und fuhr auf und davon.
Leclerc Vierter
Der Monegasse Charles Leclerc schloss das Rennen im Ferrari auf Platz vier ab. Auch sein Teamkollege, Ex-Weltmeister Sebastian Vettel aus Deutschland, schaffte es als Zehnter in die Punkteränge. Außen vor blieb Alexander Albon im zweiten Red Bull, der nur Zwölfter wurde. Der Brite mit thailändischer Lizenz steht bei der Chefetage seines Teams um Christian Horner und Helmut Marko bereits verstärkt unter Beobachtung und muss in den nächsten Rennen bessere Resultate abliefern, wenn er sein Cockpit in Zukunft behalten will.
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