Schon in einer Woche?

Haslauer: „Krankenhäuser kurz vor Überlastung“

Salzburg
25.10.2020 14:25

Angesichts der enorm steigenden Corona-Infektionszahlen in Österreich äußerte Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Sonntag seine Sorge über die Auslastung der Spitäler. Bereits in einer Woche könnte die kritische Kapazitätsgrenze in seinem Bundesland erreicht sein. Sollte nicht bald eine Trendwende vonstattengehen, könnten aus seiner Sicht auch österreichweite Maßnahmen ergriffen werden - Schulen sollen aber geöffnet bleiben.

Das Contact Tracing in Salzburg sei bereits jetzt „an der Grenze“, so Haslauer am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“. Bei Kontaktpersonen der Kategorie zwei (Personen mit flüchtigem Kontakt zu Infizierten) sei man derzeit nicht mehr in der Lage, die Nachverfolgung innerhalb von ein bis zwei Tagen abzuwickeln.

Um den Mehraufwand bewältigen zu können, habe man bereits Mitarbeiter von AMS und Bundesheer zur Verstärkung eingesetzt. Schon bald könnte man aber auch auf personelle Unterstützung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zurückgreifen müssen.

Haslauers Sorge um die medizinische Versorgungssicherheit wird mit zunehmend steigenden Infektionszahlen immer größer. (Bild: www.picturedesk.com/Barbara Gindl)
Haslauers Sorge um die medizinische Versorgungssicherheit wird mit zunehmend steigenden Infektionszahlen immer größer.

Spitäler im Ausnahmezustand
Große Sorge bereitet dem Landeshauptmann auch die Versorgungssicherheit in Salzburgs Spitälern. Sollte der Fall eintreten, „wird Personal umgeschichtet, Betten umgeschichtet, dann müssen Hüftoperationen, die vielleicht schon einmal verschoben wurden, wieder verschoben werden“, so Haslauer.

Mehr Geld gefordert
Zur Bewältigung der Corona-bedingten „enormen Mehraufwendungen“ in den Krankenhäusern fordert Haslauer mehr Geld für die Länder. Denn die Bekämpfung der Pandemie sei eine Bundesaufgabe. Haslauer spricht von 1,5 Milliarden Euro Verlust, über die er mit dem Bund verhandeln möchte.

Sollten die Zahlen weiter derart rasant steigen, kann sich Hauslauer auch eine Verschärfung der österreichweiten Maßnahmen vorstellen. (Bild: APA/Gert Eggenberger)
Sollten die Zahlen weiter derart rasant steigen, kann sich Hauslauer auch eine Verschärfung der österreichweiten Maßnahmen vorstellen.

Bundesweite Maßnahmen nicht ausgeschlossen
Dass sich die Regierung zuletzt mit bundesweiten Corona-Maßnahmen zurückgehalten und auf regional abgestufte Eingriffe gesetzt hat, findet Haslauer verständlich. „Es kann aber sein, wenn die gesamte Entwicklung in Österreich weiter so dahingaloppiert, dass die Bundesregierung wieder zu nationalen Maßnahmen greift.“

Verordnungen „auch mit SPÖ koordinieren“
Mit Sorge sehe er jedenfalls, dass das Alter der Infizierten wieder ansteigt. Ausschlaggebend seien vor allem Kontakte im privaten Bereich. Schulschließungen möchte Haslauer „wenn es irgendwie geht“ vermeiden. Nichts hätte Haslauer dagegen, wenn die Regierung ihre Corona-Verordnungen auch mit den SPÖ-Ländern koordinieren würde.

(Bild: Krone Grafik)

Dass das Finanzministerium entsprechende Vorab-Informationen zu Verordnungen nur an die „türkisen“ Länder verschickt hatte, stieß auf wenig Verständnis in den „roten“ Bundesländern. Während Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Kritik daran nicht nachvollziehen kann, wirft die SPÖ ihm nun „kleingeistige Politik“ vor.

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