Neues altes Feindbild
Biden sieht Russland als „größte Bedrohung“
Anders als Amtsinhaber Donald Trump sieht der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden Russland als wichtigsten Gegenspieler der USA in der Weltpolitik. Während Trump vor allem Kontroversen mit China betont, sieht der Demokrat besonders „was Angriffe auf unsere Sicherheit und die Spaltung unserer Allianzen angeht“ Moskau als Gegenpol.
Über das Verhältnis Trumps zu Moskau gab es in den vergangenen Jahren viele Spekulationen. So gingen die US-Geheimdienste davon aus, dass Russland 2016 eine Kampagne betrieb, die nicht nur die Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft vertiefen, sondern auch Trump ins Weiße Haus helfen sollte.
Trump sparsam mit Kritik
Im Interview mit dem Fernsehsender CBS äußerte Biden nun ähnliche Vermutungen über das Verhältnis des aktuellen US-Präsidenten zu Russland. Trump selbst sagt immer wieder, niemand sei härter gegenüber Russland eingestellt als er. Tatsächlich verhängte seine Regierung auch diverse Sanktionen gegen Russland.
Allerdings fiel auch immer wieder auf, dass Trump es vermeidet, öffentlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu kritisieren - zuletzt zum Beispiel, als es um die Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny ging.
China als Sündenbock
Trump sieht als wichtigsten Gegenspieler weiter China, das er zuletzt besonders im Zuge der Corona-Krise als Feindbild auserkoren hatte - er nennt das Coronavirus gerne das „China-Virus“. „Sie sind ein Gegner, sie sind ein Konkurrent, sie sind in vieler Hinsicht ein Feind“, sagte der Präsident. In seiner Amtszeit eskalierte Trump auch einen Handelskonflikt mit China. Biden sieht das etwas anders - China sei vielmehr Amerikas „größter Konkurrent“.
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