Starkoch und „The Taste“-Juror Alexander Kumptner über Basketball und Rehrücken.
„Krone“: Sie haben mich zum Basketball-Training eingeladen.
Alexander Kumptner: Ja, das ist meine Leidenschaft, seit ich klein bin. Ich hatte es nie so mit Fußball. Meine „All time Heroes“, das sind die Basketballspieler der MBA wie Michael Jordan. Für mich ist das der perfekte Ausgleich zu meinem Koch-Beruf.
Bei dem ja auch Handarbeit gefragt ist.
Handwerk hat mir immer sehr imponiert. Wenn jemand etwas gemacht hat, das den Händen entspringt, wie z. B. ein Tischler, dann hat mich das fasziniert. Ich war ein sehr schlimmes Kind in der Schule und habe mich oft in der Küche verschanzt. Das hat mich beruhigt.
Fernsehköche waren früher dick und gemütlich - heute erinnern sie jedoch mehr an Rockstars.
Das Image dreht sich permanent wie bei der Mode. Ich glaube nicht, dass man irgendwie sein muss, damit etwas funktioniert. Mir hat Horst Lichter einmal gesagt: „Alex, du brauchst deine Nische“. Ich muss nicht der Hunderttausendste sein, der den Rehrücken mit einer Kruste im Backrohr macht. Gott sei Dank habe ich es geschafft, mein Hobby, den Sport, mit meinem Beruf zu verbinden. Es ist wichtig, dass man eine Geschichte erzählen kann, und wenn man die dann selber lebt, ist es echt und glaubhaft.
Nervt Sie das Klischee des feschen Fernsehkochs?
Anfangs schmeichelt das, aber ich muss sagen, es ist dann auch irgendwann einmal fertig erzählt.
Ihre Bildschirmpräsenz ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Schon mal daran gedacht, TV-Moderator zu werden
(lacht) Also fürs Moderieren bin ich zu tollpatschig, Ich hatte jetzt eine kleine Gastrolle bei einem Film, da spiele ich mich selber. Ich muss sagen, das war eine interessante Erfahrung.
Sie betreiben in Wien eine angesagte Pop-up-Pizzeria und die Tagesbar „Everybody’s Darling“. Kommen da viele Gäste auch schon mal „Kumptner schauen“?
(lacht) Ja, das kommt manchmal vor.
Wenn Sie jetzt wählen könnten zwischen Restaurantkette oder eigener Kochshow im Hauptabend?
Dann würde ich definitiv eine Kochshow in Zeiten wie diesen wählen: Denn gastronomisch jetzt etwas zu machen ist in etwa so, als wolltest du mitten im Tornado ein Zelt aufstellen.
Denn gastronomisch jetzt etwas zu machen ist in etwa so, als wolltest du mitten im Tornado ein Zelt aufstellen.
Alexander Kumptner
Apropos Show: Sie haben vor vier Jahren bei „Dance Dance Dance“ auf RTL mitgemacht. Ist „Dancing Stars“ kein Thema für Sie?
Früher war es das vielleicht. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht schlecht anfühlt, auch einmal Nein zu sagen. Nur etwas zu machen, damit man’s macht, ist Blödsinn.
„Auch das bin ich“ von Stefan Weinberger, Kronen Zeitung
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