Im Rahmen der neuen restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Italien am Montag die vorübergehende Schließung seiner Skipisten beschlossen. Ereilt dieses Schicksal auch österreichische Skigebiete? Bilder aus Tiroler Gletscher-Resorts, auf denen die Nichteinhaltung von Abstandsregeln sichtbar wurde, sorgten in Medien schon wenige Tage nach Start des Pistenzaubers für Aufregung. Konkrete Maßnahmen sind nötig, um den Skigenuss auch im heurigen Winter zu ermöglichen.
Die Lust aufs Skifahren ist ungebrochen, kilometerlange Staus auf dem Weg zu heimischen Gletschern sind bereits Ende Oktober keine Seltenheit. Allein am Stubaier Gletscher tummelten sich am Sonntag rund 6000 Menschen. Die Einhaltung geltender Corona-Maßnahmen ist daher auch in den Bergen unabdingbar, um ein ungetrübtes Skivergnügen - ohne gesundheitliche Nachwehen - zu ermöglichen.
Nach jüngsten Aufregern - wie etwa am Stubaier Gletscher, wo von Babyelefanten und Mund-Nasen-Bedeckungen teilweise nicht viel zu sehen war - wurde nun auch in anderen Skigebieten nachgeschärft. Bodenmarkierungen und Absperrgitter vor dem Einlass zu den Gondeln wurden angebracht, ganzheitliche Sicherheitskonzepte sollen die Gesundheit der Besucher gewährleisten.
Umfassende Konzepte sind auch nötig, denn schon jetzt fahren viele Ski- und Sessellifte aufgrund des großen Ansturms bei 100 Prozent ihrer Kapazitäten. Andere Skigebiete, wie etwa die Axamer Lizum, halten nach österreichweiten Schlagzeilen noch Corona-bedingte Krisensitzungen. Doch wie sieht es in einigen von Österreichs bekanntesten - und beliebtesten - Skigebieten aus?
Nassfeld: Desinfektionsmaßnahmen und „Buddys“
In Kärntens größtem Skigebiet, dem Nassfeld, sieht man sich für die bevorstehende, herausfordernde Zeit gut gerüstet: „Sämtliche Partner haben sich wie auch in allen weiteren Kärntner Skiregionen umfassend mit der aktuellen Situation beschäftigt, um für Gäste ein ganzheitliches Sicherheitskonzept zu realisieren“, zeigt sich etwa Christopher Gruber, Geschäftsführer der Region Nassfeld, in Vertretung für die Kärntner Tourismusregionen optimistisch.
Neben bekannten Sicherheitsvorgaben wie Mund-Nasen-Schutz, Hygieneregeln und Abstandhalten stünden Skifahrern „Desinfektionsmaßnahmen und Durchlüftung sowie verlängerte Betriebszeiten der Bergbahnen, Online-Reservierung bzw. Online-Kauf von Skipässen, regelmäßige Mitarbeitertestungen sowie Online-Buchungen von Skischule und -verleih mit zusätzlichen Services zur Verfügung“, so Gruber. Neu seien sogenannte Nassfeld Buddys, die als Ansprechpartner für Gästefragen zur Verfügung stünden. In Skihütten und Restaurants soll statt Après-Ski „Lounge- und Chill-out-Atmosphäre“ herrschen.
Grafik: Preise für Österreichs Skigebiete der letzten Saison
Ischgl: Sicherheit statt Après-Ski
Der Tiroler Skiort Ischgl - im Frühjahr als Corona-Hotspot weltweit in den Schlagzeilen - will sich heuer als sichere Destination statt Party-Hotspot präsentieren. Neben einem Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen sind Kameras (zur Überwachung der Sicherheitsabstände) und eine eigene Registrierungs-App geplant. Neue Technologien also, die das Sicherheitskonzept in einer hoffentlich erfolgreichen Wintersaison umsetzen sollen. Eine für das gesamte Paznaun entwickelte App soll die Registrierung in Restaurants erleichtern.
Hintertuxer Gletscher: Durchsagen und Bodenmarkierungen
Auf dem Tuxer Ferner, gelegen in einem Seitental des Zillertals, hat man Gitter errichtet und Bodenmarkierungen angebracht. Zweisprachige Durchsagen weisen auf die Abstandsregelung hin. Zudem beginne man schon am Parkplatz mit der Lenkung des Besucheransturms. Autos werden auf Parkplätze geleitet, die Gäste mit Shuttlebussen zur Bahn gefahren, damit sie gestaffelt bei den Seilbahnen ankommen.
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