Im Finish des US-Präsidentschaftswahlkampfs wird es zunehmend schwieriger, die Dichtung der Wahlkampfmanager von der Wahrheit zu unterscheiden. Auf der einen Seite trampelt Donald Trump weiterhin wie ein trompetender Elefant durch den (sozial-) medialen Porzellanladen und erklärt Corona - trotz steigender Fallzahlen in sämtlichen Bundesstaaten - kurzerhand für beendet; auf der anderen Seite versucht sein blasser Herausforderer Joe Biden nun sogar, Trumps konsequenten Kurs in der China-Politik, mit dem er geistiges US-Eigentum schützen wollte, infrage zu stellen. Er, Biden, wolle jetzt auch gegen China auftreten.
Mit Verlaub, Mister Biden: Donald Trump mag in seinem Corona-Kurs Fehler gemacht und die Bevölkerung im April - es klingt noch immer wie ein Scherz! - zur Injektion von Desinfektionsmitteln aufgerufen haben, doch seine China-Politik war zum Wohl der US-Wirtschaft und ist ungefähr das Vorletzte, das man Trump vorwerfen kann. Das Letzte: dass er als US-Präsident keine Kriege führte.
An den Börsen wird dieser Endspurt mit Argusaugen beobachtet. Schon jetzt sind die Märkte sehr turbulent, weil Trump laut aktuellen Prognosen nur noch Außenseiterchancen besitzen soll, obwohl er im Finale Zigtausende Kilometer (und Dutzende Auftritte) mehr als Biden abspult. De facto entscheidet sich in sechs Tagen, wohin die Reise an den Börsen geht: in den Krisenmodus, von dem hauptsächlich Gold profitiert, oder doch wieder kerzengerade nach oben.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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