Bluttaten in Kirche

Jetzt höchste Terror-Warnstufe in Frankreich

Ausland
29.10.2020 13:50

Frankreich steht nach Angriffen auf Kirchgänger und Passanten in Nizza und der südfranzösischen Stadt Avignon unter Schock. Das Land rief nun die höchste Terror-Warnstufe aus.

Die Serie an Bluttaten in Frankreich reißt nicht ab: Nachdem es am Donnerstag kurz hintereinander zwei Angriffe gegeben hatte, von denen einer islamistisch motiviert gewesen sein soll, gilt landesweit die höchste Terror-Warnstufe. Premierminister Jean Castex erklärte vor der Nationalversammlung, die Regierung werde „hart und unerbitterlich“ auf die entsetzlichen Taten antworten. Der Anschlag in Nizza sei eine „ebenso feige wie barbarische Tat, die das ganze Land in Trauer versetzt“.

Soldaten waren nach dem Anschlag in Nizza im Einsatz. (Bild: AFP)
Soldaten waren nach dem Anschlag in Nizza im Einsatz.

Kirchgängerin in Gotteshaus enthauptet
Es war ein blutiger Donnerstag für Frankreich: Erst wurde bekannt, dass ein mutmaßlich islamistisch motivierter Angreifer in der Kirche Notre Dame in Nizza drei Menschen getötet hatte. Eine Frau soll bei der als Terroranschlag eingestuften Tat sogar enthauptet worden sein. Der Täter habe unentwegt 
„Allahu akbar“ geschrien - auch nachdem er angeschossen, verhaftet und medikamentös ruhiggestellt worden sei.

Papst Franziskus: „Bin katholischer Gemeinde in ihrem Schmerz nahe“
„Alle Bürger von Nizza sind schockiert und entsetzt“, erklärte Bürgermeister Christian Estrosi. Auch die katholische Kirche in Frankreich zeigte sich entsetzt von der „unsäglichen Tat“. Christen dürften nicht „zum symbolischen Schlachtopfer werden“, forderte die Bischofskonferenz. Via Twitter erklärte Papst Franziskus, er sei der katholischen Gemeinde von Nizza „in ihrem Schmerz über den Anschlag, der an einem Ort des Gebets und des Trosts Tod gebracht hat, nahe“. Und weiter: „Ich bete für die Opfer und ihre Familien wie auch für das französische Volk, dass es auf das Böse mit dem Guten zu reagieren vermag.“

Bestürzt reagierten auch Österreichs Politiker am Donnerstag auf die tödlichen Messerattacken und sprachen ihre Anteilnahme an die Hinterbliebenen der Opfer aus.

Weitere Attacke in Avignon
Kurz nach der erschreckenden Tat in Nizza wurde bekannt, dass ein Mann Passanten im südfranzösischen Stadt Avignon mit einer Pistole bedroht hatte. Auch dieser Verdächtige hatte Zeugen zufolge „Allahu akbar“ gerufen, einen Terrorhintergrund schließt die Polizei jedoch aus - ohne diesen Umstand bisher näher zu erläutern. Der Angreifer wurde von Einsatzkräften erschossen.

Immer mehr Blumen, Transparente und Kerzen werden für den getöteten Lehrer vor seiner Schule abgelegt. (Bild: APA/AFP/Anne-Christine POUJOULAT)
Immer mehr Blumen, Transparente und Kerzen werden für den getöteten Lehrer vor seiner Schule abgelegt.

Die mutmaßliche Enthauptung von Nizza erinnerte an einen weiteren Anschlag vor knapp zwei Wochen, bei dem ein Geschichte-Lehrer mit einem Messer angegriffen worden war. Ihm wurde von einem 18-jährigen mutmaßlichen Islamisten der Kopf abgeschnitten.

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