Auch WHO kritisch
Bolsonaro hält erneute Lockdowns für „verrückt“
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält den erneuten Lockdown einiger Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie für übertrieben. Dies sei „verrückt“, meinte der rechtspopulistische Politiker am Donnerstag.
Eine Stillegung großer Teile des öffentlichen Lebens sind seiner Meinung nach nicht die geeignete Maßnahme, um die zweite Corona-Welle zu brechen. In die gleiche Kerbe schlug Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag bei einer Investoren-Veranstaltung in Moskau. Dort meinte der Kremlchef, dass Regionalregierungen durchaus lockdownähnliche Maßnahmen erlassen könnten, wenn es notwendig sei. Landesweit plane man aber so etwas nicht.
WHO: „Lockdown ist letztes Mittel“
Auch die Weltgesundheitsorganisation warnte vor negativen Nebeneffekten landesweiter Lockdowns. Zwar könnten strikte Beschränkungen dabei helfen, Ansteckungsketten zu unterbrechen und zur Erholung des Gesundheitswesens beitragen, erklärte der Europa-Direktor der Organisation, Hans Kluge, am Donnerstag. Allerdings habe dies seinen Preis: So sei mit einem Anstieg bei psychischen Erkrankungen und häuslicher Gewalt zu rechnen.
Kluge verwies auch auf den wirtschaftlichen Schaden durch strenge Einschränkungen. „Angesichts dieser Realitäten betrachten wir nationale Lockdowns als das Mittel der letzten Wahl, weil sie die nach wie vor bestehende Möglichkeit umgehen, jeden an grundlegenden und effektiven Maßnahmen zu beteiligen.“
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