Amt war profitabel
Trumps Firmen kassierten 8 Mio. Dollar an Spesen
Bei seiner Amtseinführung hat US-Präsident Donald Trump die Geschäftsführung in seinem Firmenimperium ruhend gestellt, um dem Vorwurf zu entgehen, sich mit dem höchsten Amt im Lande bereichern zu wollen. Doch eine Enthüllung der „Washington Post“ wirft ein schlechtes Licht auf den Immobilienmogul: Demnach kassierten seine Firmen von der US-Regierung zumindest 2,5 Millionen Dollar (ca. 2,14 Millionen Euro) an Spesen, sein Wahlkampf-Komitee erleichterte er um 5,6 Millionen Dollar (ca. 4,8 Millionen Euro). Bei einem Besuch des japanischen Premierministers Shinzo Abe, den er in sein Golf-Resort Mar-a-Lago auf Kosten des Steuerzahlers einlud, verrechnete er auch Kleinigkeiten peinlichst genau, wie beispielsweise ein Wasser um drei Dollar.
Es ist bekannt, dass der Staatschef kaum Steuern zahlt. Das Geld der Steuerzahler nimmt er jedoch gerne, wie die US-Zeitung berichtet. Dabei hatte er bei der Übernahme des Amtes versprochen, gegen Lobbyismus vorzugehen und Washingtons „korrupten Sumpf trockenzulegen“. Dafür profitierten seine Firmen allerdings sehr von Trumps Präsidentschaft.
Steuerzahler mussten 6000 Dollar für Blumen zahlen
Trump soll seine eigenen Hotels und Clubs als Präsident insgesamt 280-mal besucht haben. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit lud er den japanischen Premierminister in sein Golf-Resort Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. Für die Unterbringung der Gäste und seiner leitenden Angestellten stellte das Anwesen in Palm Beach höhere Tagessätze in Rechnung, als die gesetzlichen Richtlinien vorsehen. Nach dem Besuch wurden dem Steuerzahler 13.700 Dollar (ca. 11.700 Euro) für Gästezimmer, 16.500 Dollar (ca. 14.100 Euro) für Essen und Getränke sowie 6000 Dollar (ca. 5100 Euro) für Blumen in Rechnung gestellt.
Mehr als acht Millionen Dollar von Regierung und Wahlkampf-Komitee kassiert
Seit seiner Amtsübernahme flossen mindestens 2,5 Millionen Dollar von der US-Regierung an Trumps Firmen, auch von seinem eigenen Wahlkampf-Komitee floss eine stattliche Gesamtsumme an seinen Konzern. Seit er im Jänner 2017 angelobt wurde, überwies dieses 5,6 Millionen Dollar an Trumps Familienunternehmen. Auch heuer bediente er sich großzügig, obwohl er in Umfragen verlor und das Geld des Komitees knapp wurde.
So werden Büroräumlichkeiten im Trump-Tower in New York um 40.000 Dollar (ca. 34.300 Euro) pro Monat vom Komitee für Trumps Kampagne angemietet - obwohl diese ihren Hauptsitz eigentlich in Arlington im Bundesstaat Virginia hat. Keine Schlüsselkräfte der Kampagne arbeiten in der Metropole.
Trump versprach, Geschäftsinteressen zurückzustellen
Das Weiße Haus wies die Vorwürfe zurück. „Jede Andeutung, dass der Präsident seine eigenen Dienstreisen oder die Bundesregierung als Mittel benutzt hat, um von den Steuerzahlern zu profitieren, ist eine absolute Schande und Lüge“, ließ eine Sprecherin in einer Stellungnahme wissen. Sie bestritt jedoch nicht die Höhe der Quittungen, die der „Washington Post“ vorliegen. Legal ist die Vorgangsweise Trumps zwar - aber kurz vor der Präsidentschaftswahl wirft diese Enthüllung kein gutes Licht auf den Staatschef, der versprach, während seiner Amtszeit die Interessen der Bürger vor seine Geschäftsinteressen zu stellen.
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