Kilometerlange Staus
Tausende Menschen flohen in Paris vor Lockdown
Unmittelbar vor dem am Freitag beginnenden Lockdown haben in der französischen Hauptstadt Paris Zehntausende Menschen die Flucht ergriffen. Noch vor dem Beginn der nächtlichen Ausgangssperre um 21 Uhr fuhren viele Pariser mit dem Auto aufs Land zu ihren Familien oder Zweitwohnsitzen, was kilometerlange Verkehrsstaus verursachte.
Viele Menschen nutzten auch die letzte Gelegenheit vor dem einmonatigen Lockdown, in den Restaurants der Stadt essen zu gehen oder in Bars zu feiern. In den Supermärkten kam es wie schon im Frühjahr erneut zu Hamsterkäufen.
Triftiger Grund nötig, um Haus zu verlassen
Die besonders strengen Ausgangsbeschränkungen gelten neben Paris noch in vielen anderen Metropolregionen in ganz Frankreich, zunächst einmal bis zum 1. Dezember. Unter anderem müssen die Menschen künftig Papiere mit sich führen, die belegen, warum sie das Haus verlassen haben.
Macron: „Das französische Volk schützen“
Die Schulen bleiben zwar geöffnet, die restlichen Maßnahmen sind aber genauso streng wie im März. „Meine Verantwortung besteht darin, das gesamte französische Volk zu schützen“, hatte Staatspräsident Emmanuel Macron in einer Rede am Mittwoch erklärt, in der er den Lockdown ankündigte.
Er sagte auch, dass die nächtlichen Ausgangssperren nicht ausgereicht haben, um die Flut an Neuinfektionen einzudämmen, und dass bis zu 400.000 Menschen sterben könnten, wenn jetzt keine drastischen Maßnahmen ergriffen würden. In Frankreich werden bereits die Intensivbetten knapp. „Egal was wir tun, bis Mitte November werden fast 9000 Menschen auf den Intensivstationen des Landes liegen“, sagte er.
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