Epizentrum nahe Izmir

Tote nach Erdbeben und Tsunami in Ägais

Ausland
30.10.2020 16:47

Ein schweres Erdbeben und ein Tsunami haben am Freitag die Westtürkei und Teile Griechenlands erschüttert. Das Beben hatte laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine Stärke von 7,0, - sein Epizentrum lag rund 17 Kilometer vor der Küste der türkischen Provinz Izmir. In zahlreichen eingestürzten Gebäuden sind Menschen verschüttet worden. Türkische Medien berichten von zumindest sechs Todesopfern und 202 Verletzten. Auch Griechenland ist von der Katastrophe betroffen - auf der Insel Samos sind zwei Jugendliche gestorben, acht Menschen verletzt sowie zahlreiche Gebäudeschäden verzeichnet worden.

Das Beben ereignete sich um 14.51 Uhr (Ortszeit) und soll laut griechischen Medien rund 30 Sekunden gedauert haben - wie das ZAMG mitteilte, wurde der Erdstoß an allen seismischen Stationen des Erdbebendienstes aufgezeichnet. Der türkische Nachrichtensender TRT zeigte Bilder von einem einstürzenden Gebäude in Izmir und berichtete von Panik auf den Straßen während des Bebens. Auch die Telefonverbindungen wurden unterbrochen.

Erschütterungen durch das Erdbeben in Bornova (Provinz Izmir):

Auch ein Tsunami hat im Zuge der Erschütterungen die umliegenden Küstenregionen getroffen. Griechische Fernsehbilder zeigten Bilder von überfluteten Promenaden, wo das Wasser Autos wegschwemmte. Nach Berechnungen des deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam sollen die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern erreicht haben - an der Küste lief diese auf bis zu drei Meter hoch auf.

Riesige Staubwolken über der Stadt
Die Fernsehbilder zeigten zudem größere Staubwolken über der Stadt - in einem Interview meinte der Gouverneur von Izmir, dass man noch keine Informationen über Opfer oder Schäden machen könne - derzeit gehe man davon aus, dass rund 20 Häuser eingestürzt seien. Mittlerweile wurden zumindest neun Todesopfer sowie 202 Verletzte bestätigt - rund 70 Menschen wurden bereits aus den Trümmern geborgen. Darin werden jedoch noch zahlreiche Menschen vermutet.

(Bild: AP/Ismail Gokmen)
(Bild: AFP/MERT CAKI)

Erdogan verspricht Hilfe
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan richtete sich via Twitter an die Bevölkerung. Man stehe den vom Erbeben betroffenen Menschen mit allen Mitteln bei. Bereits im Jahr 1999 sind in Izmir rund 17.000 Menschen durch ein Erdbeben ums Leben gekommen.

Zwei Jugendlich in Griechenland verstorben
In Griechenland ist vor allem die Insel Samos betroffen. Laut ersten Berichten sind dort zwei 17-jährige Jugendliche verstorben, die am Heimweg von der Schule von einstürzenden Hauswänden getroffen wurden. Zumindest acht weitere Personen wurden verletzt - eine Frau schwer.

EU bietet Hilfe an
Betroffen von der Katastrophe zeigte sich am Freitagnachmittag der EU-Ratspräsident Charles Michel. Man sei „in Gedanken bei allen, die betroffen sind“, erklärte er und kündigte an, mittels EU-Hilfen Unterstützung zu leisten. Auch Österreich könnte sich an EU-Hilfen beteiligen. Wie Michel Reimon, Sprecher der Grünen für humanitäre Hilfe, in einer Aussendung bekannt gab, sei dafür der Auslandskatastrophenfonds für solche Fälle gerüstet. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigten sich betroffen ob der tragischen Bilder - man sei „in Gedanken bei den Verletzten und den Familien der Opfer“.

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