Bei Bernd Hochleitner in Tamsweg begannen die Öfen in den letzten Tagen richtig zu glühen: Seit 150 Jahren wird in der Backstube schon der traditionelle Strutzen geflochten. Und der Bäckermeister ist stolz auf das alte Rezept, das nur Mehl, Hefe, Schmalz, Rosinen und Anis enthält.
Frühe Wurzeln des Brauches sollen sogar auf Haaropfer der Frauen in den antiken Trauerkulturen zurück gehen. In der kirchlichen Tradition entwickelten sich dann über Jahrhunderte zu Festtagen gewisse Verpflichtungen, um das Patenamt rituell zu bekräftigen. Gerade in bescheidenen Verhältnissen war das Geschenk begehrt.
Verwöhnt wurden die Kinder von ihren Taufpaten immer schon: In der Vormoderne wurden häufig Silbermünzen in das Taufkissen gebunden. Ausstiftung und Abschiedsgeschenk waren mit dem Ende der Schulpflicht oft eine Uhr oder das Firmgewand.
Michael Greger vom Landesinstitut für Volkskunde verweist auch auf den Österreichischen Volkskundeatlas, wo der Striezel als Allerheiligen-Brauch für ganz Salzburg vermerkt ist.
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