Mit Ausgangsbeschränkungen und sinkenden Temperaturen verlagert sich das Leben nach drinnen. Dort heißt die wichtigste Maßnahme: Lüften, lüften und noch einmal lüften!
Eine Chorprobe des Tiroler Landestheaters mit 25 Betroffenen, ein Cluster nach einem Laien-Chorkonzert: Die Ansteckungen in Chören mehrten sich zuletzt, und das hat einen guten Grund. Glaubte man zu Beginn der Pandemie noch, dass große Tropfen beim Husten oder Niesen das Virus verbreiten, so weiß man jetzt: Beim Singen, lauten Sprechen und Schreien werden Aerosole - feine Schwebeteile - frei. Über sie füllt das Coronavirus schnell ganze Räume (siehe Grafiken unten).
Grafik: Szenario Privater Wohnbereich
Laut zu sprechen verursacht 50-mal so viele virusgeladene Partikel, als wenn man schweigt. Je länger das in geschlossenen Räumen passiert, umso höher wird das Risiko, sich anzustecken. Schon wenige Minuten innerhalb eines Fünf-Meter-Radius einer sprechenden infizierten Person genügen, um sich in Gefahr zu bringen, so die Erkenntnis (siehe Grafiken).
Grafik: Szenario Lokal/Gasthaus
Verbreitung der Aerosole kann einfach Einhalt geboten werden
Die gute Nachricht: Der Verbreitung der Aerosole kann relativ einfach Einhalt geboten werden, wie die Grafiken zeigen. In einem Klassenzimmer mit einem infizierten Lehrer etwa setzen sich ohne Sicherheitsmaßnahmen bis zu zwölf Kinder binnen zwei Stunden dem Risiko einer Ansteckung aus. Tragen alle eine Maske, sind es nur noch fünf Schüler. Lüftet man ausreichend und unterbricht den Unterricht nach einer Stunde, riskiert nur noch ein Kind eine Ansteckung.
Grafik: Szenario Klassenzimmer
Kürzlich wurde ein sogenanntes „Superspreader-Event“ analysiert: Bei einer Chorprobe in Washington steckten sich 53 von 61 Teilnehmern (87 Prozent) an. Zwei starben. Der Abstand zwischen dem Verbreiter und den Chormitgliedern betrug bis zu 14 Meter. Hätten alle Masken getragen, wäre nicht einmal die Hälfte (44 Prozent) mit dem Virus infiziert worden.
Teresa Spari, Kronen Zeitung
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