Bahnbrechend?

Auch App geplant: Software erkennt „Corona-Husten“

Wissenschaft
01.11.2020 13:56

Asymptomatische Verläufe von Corona-Infizierten sind ein Problem - diese können Menschen in ihrem Umfeld anstecken, ohne dass sie selbst merken, dass sie den Erreger in sich tragen. Künstliche Intelligenz könnte helfen, die „unsichtbaren“ SARS-Cov-2-Träger aufzuspüren: Auch wenn Betroffene keine Beschwerden zeigen, kann eine Software durch absichtlich hervorgerufenes Husten einer Testperson feststellen, ob diese infiziert ist.

Forscher an der Universität MIT fanden heraus, dass sich der Husten von Coronavirus-Infizierten von jenem gesunder Menschen unterscheidet - auch wenn diese sonst keinerlei Symptome zeigen. Sie entwickelten eine Künstliche Intelligenz, die diese Unterschiede erkennt und analysiert. Für menschliche Ohren sind diese Abweichungen nicht hörbar. 

Erfolgsquote bei asymptomatischen Fällen bei 100 Prozent
Um das System die Unterschiede zu lehren, wurden Tausende an Hörproben ausgewertet, die Freiwillige den Wissenschaftlern über das Internet zugesandt hatten. Das Ergebnis ist erstaunlich: In 98,5 Prozent der durch andere Tests bestätigten Fälle, die spürbar unter ihrer Covid-19-Erkrankung litten, zeigte die Software ebenfalls ein positives Resultat. Bei asymptomatischen Fällen lag die Erfolgsquote sogar bei 100 Prozent, berichteten die US-Forscher im Medizin-Journal „IEEE Journal of Engineering in Medicine and Biology“.

Benutzerfreundliche App könnte Ausbreitung eindämmen
Im nächsten Schritt soll nun eine benutzerfreundliche App entwickelt werden, die als kostenloses und bequemes Screening-Tool Verwendung finden kann. „Ein Benutzer könnte sich täglich einloggen, in sein Telefon husten und sofort Informationen darüber erhalten, ob er möglicherweise infiziert ist und sich einem offiziellen Test unterziehen lassen sollte“, schreibt die Universität auf ihrer Website.

So eine App könnte bahnbrechend im Kampf gegen die Pandemie sein. So könne man die Ausbreitung verringern - etwa wenn sie jeder benutzt, bevor er ein Klassenzimmer, ein Unternehmen oder ein Restaurant besucht, so Brian Subirana, einer der Autoren der Studie.

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